Sigismund I. von Volkersdorf

Sigismund I. von Volkersdorf (* um 1395; † 3. November 1461) war von 1452 bis zu seinem Tode Erzbischof von Salzburg.

Leben und Wirken

Der Erzbischof entstammte einem alten Geschlecht der Herren von Gleink-Volkenstorf. Er wurde als Sohn des Georg von Volkersdorf und seiner Frau Agnes von Polheim um 1395 geboren und wurde 1424 Domherr von Salzburg. Nachdem er vorher schon Spitalmeister war, wurde er 1429 Dompropst und 1452 zum Erzbischof ernannt. 1454 flüchtete er mit den Stadtvätern vor der Pest nach Hallein.[1]

Er wurde als Wohltäter der Armen gerühmt und zeichnete sich durch untadelige Lebensführung, Demut und vorzügliche Kenntnisse der Theologie aus. Der sehr fähige Diplomat war auch ein umsichtiger Landesherr. Er konnte bedeutende Erfolge in der Beschränkung auf das Wesentliche und Mögliche erreichen. Besondere Sorgfalt hatte Sigismund für den Bergbau. Er erließ dabei 1459 die Ramingsteiner Bergordnung. Die Missstände im Pfarrklerus nahmen während seiner Regierung allmählich zu, wurden aber nach Kräften erfolgreich bekämpft.

Durch die Ausgabe von minderwertigen Münzen war es im deutschen Reich während seiner Regierungszeit zu einer chaotischen Münzkrise gekommen (Höhepunkt: 1459), die verbunden war mit einer gewaltigen Teuerungswelle und mit schweren Belastungen sowie wirtschaftlichen Einbußen für das Erzstift.

In seine Regierungszeit fällt auch die Einnahme der Stadt Konstantinopel durch die Türken. Sie hat nicht zuletzt auch beim Erzbischof breites Entsetzen hervorgerufen. Viele Briefe zeugen von der Bedeutung, die diesem Ereignis schon damals zu Recht beigemessen wurde.

Der Erzbischof wurde während eines Essens am 3. November 1461 vom Schlag getroffen.

Literatur

  • Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger (Hrsg.): Geschichte Salzburgs, Stadt und Land. Pustet, Salzburg 1988, ISBN 3-7025-0243-2.
  • Franz Ortner: Sigmund I. von Volkersdorf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 363 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Nora Watteck: Die Pest in Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Bd. 123, 1983, ISSN 0435-8279, S. 191–209, hier S. 193.
Erzbischöfe von Salzburg (seit 1403)

Erzbischöfe und Fürsterzbischöfe
Eberhard III. von Neuhaus | Berthold von Wehingen (ernannter Gegenerzb.) | Eberhard IV. von Starhemberg | Johann II. von Reisberg | Friedrich IV. Truchsess von Emmerberg | Sigismund I. von Volkersdorf | Burkhard II. von Weißpriach | Bernhard von Rohr | Johann III. Beckenschlager | Christoph Ebran von Wildenberg (letzter gewählter Gegenerzbischof) | Friedrich V. Graf von Schaunberg | Sigmund II. von Hollenegg | Leonhard von Keutschach | Matthäus Lang von Wellenburg | Ernst Herzog von Bayern (Administrator) | Michael von Kuenburg | Johann Jakob Khuen von Belasi | Georg von Kuenburg | Wolf Dietrich von Raitenau | Markus Sittikus Graf von Hohenems | Paris Graf von Lodron | Guidobald Graf von Thun und Hohenstein | Max Gandolf von Kuenburg | Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein | Franz Anton Fürst von Harrach | Leopold Anton Freiherr von Firmian | Jakob Ernst Graf von Liechtenstein-Kastelkorn | Andreas Jakob Graf von Dietrichstein | Sigismund III. Christoph Graf von Schrattenbach | Hieronymus Graf von Colloredo (letzter regierender Fürsterzbischof)

Sigmund Christoph Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg (Administrator) | Leopold Maximilian Graf von Firmian (Administrator) | Augustin Johann Joseph Gruber | Friedrich Johannes Fürst zu Schwarzenberg | Maximilian Joseph von Tarnóczy | Franz Albert Eder | Johannes Evangelist Haller | Johannes Baptist Katschthaler | Balthasar Kaltner | Ignatius Rieder | Sigismund Waitz | Andreas Rohracher letzter titul. Fürsterzbischof

Erzbischöfe
Eduard Macheiner | Karl Berg | Georg Eder | Alois Kothgasser | Franz Lackner

VorgängerAmtNachfolger
Friedrich IV. Truchsess von EmmerbergErzbischof von Salzburg
1452–1461
Burkhard von Weißpriach
Normdaten (Person): GND: 1021269565 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 232760984 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Sigismund I. von Volkersdorf
KURZBESCHREIBUNG Salzburger Erzbischof
GEBURTSDATUM um 1395
STERBEDATUM 3. November 1461
STERBEORT Salzburg