Maribel Vinson

Maribel Vinson
Voller Name Maribel Yerxa Vinson-Owen
Nation Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Geburtstag 12. Oktober 1911
Geburtsort Winchester, Massachusetts
Sterbedatum 15. Februar 1961
Sterbeort Berg-Kampenhout, Belgien
Karriere
Disziplin Einzellauf, Paarlauf
Partner/in Thornton Coolidge, George Hill
Verein Skating Club of Boston
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze Lake Placid 1932 Damen
 Weltmeisterschaften
Silber London 1928 Damen
Bronze New York City 1930 Damen
 Europameisterschaften
Bronze Seefeld 1934 Damen
 

Maribel Yerxa Vinson-Owen (* 12. Oktober 1911 in Winchester, Massachusetts; † 15. Februar 1961 in Berg-Kampenhout, Belgien) war eine US-amerikanische Eiskunstläuferin und Eiskunstlauftrainerin.

Leben

Maribel Vinson war die Tochter von Thomas und Gertrude Vinson aus Winchester, Massachusetts. Beide Eltern waren Eiskunstläufer. So wurde Maribel bereits bei ihrer Geburt ein Ehrenmitglied des Eislaufvereins in Cambridge. Im Alter von neun Jahren begann sie, bei Willie Frick in der Boston Arena zu trainieren. Im Alter von zwölf Jahren wurde Vinson US-amerikanische Meisterin bei den Junioren. Neben ihrer sportlichen Karriere studierte sie am Radcliffe College.

In den Jahren von 1928 bis 1937 wurde Maribel Vinson mit Ausnahme von 1934 neunmal US-amerikanische Meisterin im Eiskunstlauf der Damen. Bis heute hält sie mit neun Titeln den nationalen Rekord gemeinsam mit Michelle Kwan. 1928 und 1929 gewann Vinson mit Thornton Coolidge zudem die Meisterschaften im Paarlauf, dies gelang ihr auch 1933 und 1935 bis 1937 mit Eislaufpartner George Hill. Mit ihm nahm sie an den Weltmeisterschaften 1931 und 1936 und an den Olympischen Spielen 1936 teil, wo sie stets den fünften Platz belegten. Im Einzellauf war Vinson auf internationaler Ebene ungleich erfolgreicher. Als Nichteuropäer noch bei Europameisterschaften teilnehmen durften, gewann sie bei ihrem einzigen Europameisterschaftsauftritt im Jahr 1934 in Seefeld Bronze hinter Sonja Henie und Liselotte Landbeck. Im Zeitraum von 1928 bis 1934 nahm sie an fünf Weltmeisterschaften teil und konnte dabei zwei Medaillen erringen. 1928 wurde sie in London Vize-Weltmeisterin hinter Sonja Henie und 1930 in New York gewann sie Bronze hinter Henie und der Kanadierin Cecil Smith. Vinson nahm außerdem an drei Olympischen Spielen im Einzellauf teil. 1928 in St. Moritz verpasste sie als Vierte noch eine Medaille, 1932 in Lake Placid reichte es dann zum Gewinn von Bronze hinter Sonja Henie und Fritzi Burger und 1936 in Garmisch-Partenkirchen wurde sie, wie schon in der Paarkonkurrenz, Fünfte.

Noch als Vinson in den Dreißigern sportlich aktiv war, wurde sie die erste Sportjournalistin bei der New York Times. Nach dem Ende ihrer Amateurkarriere heiratete sie den kanadischen Eiskunstläufer Guy Owen, mit dem sie als Profi in einer Eislaufschau auftrat. Nach der Geburt ihrer Kinder Maribel Yerxa Owen, 1940, und Laurence Rochon Owen, 1944, kehrte Vinson-Owen als Eiskunstlauftrainerin auf die Eisfläche zurück. Ihr Ehemann verstarb 1952 unerwartet im Alter von 41 Jahren und so musste sie ihre Kinder alleine aufziehen. Später, als sich ihre Töchter für das Eiskunstlaufen zu interessieren begannen, trainierte sie sie. Als Trainerin führte Vinson-Owen Tenley Albright zu fünf nationalen Meistertiteln und zum ersten Olympiasieg einer Amerikanerin im Eiskunstlauf der Damen. Sie unterrichtete auch Frank Carroll, der später selbst einer der besten Trainer der Welt werden sollte und Michelle Kwan und Evan Lysacek zu zahlreichen Erfolgen führte.

Im Jahr 1961 gewann Maribel Vinsons gleichnamige Tochter zusammen mit Dudley Richards die nationale Paarlaufmeisterschaft. Im gleichen Turnier gewann auch Vinsons jüngere Tochter, die 16-jährige Laurence, den nationalen Meistertitel bei den Damen. Es war die erste Meisterschaft, die im Fernsehen übertragen wurde und so erlangte die Familie sogleich große Bekanntheit. Als Trainerin war Maribel Vinson zugleich Teil der US-amerikanischen Mannschaft, die für die Weltmeisterschaft 1961 in Prag nominiert worden war, ebenso ihre beiden Töchter, die als amtierende Meister am Idlewild Airport, dem heutigen John F. Kennedy International Airport in New York das Flugzeug, eine Boeing 707, in Richtung Tschechoslowakei bestiegen. Der Sabena-Flug 548, ein Nachtflug, sollte in Brüssel zwischenstoppen. Dort mussten die Piloten den Landeanflug jedoch abbrechen und neuen Anlauf nehmen, um es auf einer anderen Landebahn zu versuchen. Dabei stürzte das Flugzeug auf Ackerland in Berg-Kampenhout. Alle 61 Passagiere, die elfköpfige Crew und ein Landwirt am Boden kamen ums Leben, darunter auch die gesamte 18-köpfige US-Mannschaft und ihre 16 Angehörigen. Die Weltmeisterschaft in Prag wurde abgesagt. Die sterblichen Überreste der Vinson-Owens wurden in die USA überführt und im Story Chapel Columbarium der Mount Auburn Cemetery in Cambridge, Massachusetts, beigesetzt. Im Jahr 1976 wurde Vinson in die nationale Hall of Fame aufgenommen, 1994 ein zweites Mal mit ihrem Eislaufpartner George Hill und 2011 erneut, wie auch die gesamte 1961 verunglückte US-Mannschaft.[1] 2002 wurde sie auch in die Eiskunstlauf Hall of Fame aufgenommen. In ihrer Heimatstadt Winchester wurde die Vinson-Owen School nach ihr benannt.


Ergebnisse

Einzellauf

Wettbewerb / Jahr 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937
Olympische Winterspiele 4. 3. 5.
Weltmeisterschaften 2. 3. 4. 4. 5.
Europameisterschaften 3.
US-amerikanische Meisterschaften 3. 2. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1.

Paarlauf

(mit George Hill)

Wettbewerb / Jahr 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937
Olympische Winterspiele 5.
Weltmeisterschaften 5. 5.
US-amerikanische Meisterschaften 1.* 1.* 2. 2. 2. 1. 1. 1. 1.

(*) mit Thornton Coolidge

Bücher

Maribel Vinson-Owen schrieb einige Bücher über das Eiskunstlaufen:

  • Primer of Figure Skating – McGraw-Hill/Whittlesey House (1938)
  • Advanced Figure Skating – McGraw-Hill/Whittlesey House (1940)
  • The Fun of Figure Skating – Harper & Brothers (1960)

Weblinks

  • Maribel Vinson in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. U.S. Figure Skating Hall of Fame Members. In: worldskatingmuseum.org. World Figure Skating Museum & Hall of Fame, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch). 

1914: Theresa Weld | 1918: Rosemary Beresford | 1920–1924: Theresa Weld | 1925–1927: Beatrix Loughran | 1928–1933: Maribel Vinson | 1934: Suzanne Davis | 1935–1937: Maribel Vinson | 1938–1940: Joan Tozzer | 1941–1942: Jane Vaughn | 1943–1948: Gretchen Merrill | 1949–1950: Yvonne Sherman | 1951: Sonya Klopfer | 1952–1956: Tenley Albright | 1957–1960: Carol Heiss | 1961: Laurence Owen | 1962: Barbara Roles | 1963: Lorraine Hanlon | 1964–1968: Peggy Fleming | 1969–1973: Janet Lynn | 1974–1976: Dorothy Hamill | 1977–1980: Linda Fratianne | 1981: Elaine Zayak | 1982–1984: Rosalynn Sumners | 1985: Tiffany Chin | 1986: Debi Thomas | 1987: Jill Trenary | 1988: Debi Thomas | 1989–1990: Jill Trenary | 1991: Tonya Harding | 1992: Kristi Yamaguchi | 1993: Nancy Kerrigan | 1994: Tonya Harding (aberkannt) | 1995: Nicole Bobek | 1996: Michelle Kwan | 1997: Tara Lipinski | 1998–2005: Michelle Kwan | 2006: Sasha Cohen | 2007: Kimmie Meissner | 2008: Mirai Nagasu | 2009: Alissa Czisny | 2010: Rachael Flatt | 2011: Alissa Czisny | 2012–2013: Ashley Wagner | 2014: Gracie Gold | 2015: Ashley Wagner | 2016: Gracie Gold | 2017: Karen Chen | 2018: Bradie Tennell | 2019-2020: Alysa Liu | 2021: Bradie Tennell | 2022: Mariah Bell | 2023: Isabeau Levito | 2024: Amber Glenn

1914: Jeanne Chevalier und Norman Scott | 1918: Theresa Weld und Nathaniel Niles | 1920–1927: Theresa Weld und Nathaniel Niles | 1928–1929: Maribel Vinson und Thornton Coolidge | 1930–1932: Beatrix Loughran und Sherwin Badger | 1933: Maribel Vinson und George Hill | 1934: Grace Madden und J. Lester Madden | 1935–1937: Maribel Vinson und George Hill | 1938–1940: Joan Tozzer und Bernard Fox | 1941: Donna Atwood und Eugene Turner | 1942–1944: Doris Schubach und Walter Noffke | 1945–1946: Donna J. Pospisil und Jean-Pierre Brunet | 1947: Yvonne Sherman und Robert Swenning | 1948–1952: Karol Kennedy und Peter Kennedy | 1953–1956: Carole Ormaca und Robin Greiner | 1957–1960: Nancy Ludington und Ronald Ludington | 1961: Maribel Owen und Dudley Richards | 1962: Dorothyann Nelson und Pieter Kollen | 1963–1964: Judianne Fotheringill und Jerry Fotheringill | 1965: Vivian Joseph und Ronald Joseph | 1966–1969: Cynthia Kauffman und Ronald Kauffman | 1970–1972: JoJo Starbuck und Kenneth Shelley | 1973: Melissa Militano und Mark Militano | 1974–1975: Melissa Militano und Johnny Johns | 1976–1980: Tai Babilonia und Randy Gardner | 1981–1984: Caitlin Carruthers und Peter Carruthers | 1985: Jill Watson und Peter Oppegard | 1986: Gillian Wachsman und Todd Waggoner | 1987–1988: Jill Watson und Peter Oppegard | 1989–1990: Kristi Yamaguchi und Rudy Galindo | 1991: Natasha Kuchiki und Todd Sand | 1992–1993: Calla Urbanski und Rocky Marval | 1994–1996: Jenni Meno und Todd Sand | 1997–1998: Kyoko Ina und Jason Dungjen | 1999: Danielle Hartsell und Stephen Hartsell | 2000–2002: Kyoko Ina und John Zimmerman | 2003: Tiffany Scott und Philip Dulebohn | 2004: Rena Inoue und John Baldwin | 2005: Katie Orscher und Garrett Lucash | 2006: Rena Inoue und John Baldwin | 2007: Brooke Castile und Benjamin Okolski | 2008–2009: Keauna McLaughlin und Rockne Brubaker | 2010: Caydee Denney und Jeremy Barrett | 2011: Caitlin Yankowskas und John Coughlin | 2012: Caydee Denney und John Coughlin | 2013–2014: Marissa Castelli und Simon Shnapir | 2015: Alexa Scimeca und Chris Knierim | 2016: Tarah Kayne und Danny O’Shea | 2017: Haven Denney und Brandon Frazier | 2018: Alexa Scimeca Knierim und Chris Knierim | 2019: Ashley Cain und Timothy LeDuc | 2020: Alexa Scimeca Knierim und Chris Knierim | 2021: Alexa Scimeca Knierim und Brandon Frazier | 2022: Ashley Cain-Gribble und Timothy LeDuc | 2023: Alexa Knierim und Brandon Frazier | 2024: Ellie Kam und Daniel O'Shea

Normdaten (Person): LCCN: n97878812 | VIAF: 4238184 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 20. Juni 2023. GND-Namenseintrag: 180661531 (AKS) | Anmerkung: Weiterer GND-Namenseintrag GND 180552759
Personendaten
NAME Vinson, Maribel
ALTERNATIVNAMEN Vinson-Owen, Maribel Yerxa (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Eiskunstläuferin
GEBURTSDATUM 12. Oktober 1911
GEBURTSORT Winchester, Massachusetts
STERBEDATUM 15. Februar 1961
STERBEORT Berg-Kampenhout, Belgien