Theodor von Gessler

Theodor von Gessler

Theodor Gessler, ab 1864 von Gessler, (* 16. August 1824 in Ellwangen; † 27. Juli 1886 in Urach) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Leben und Beruf

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Ellwangen studierte Theoder Gessler 1841 bis 1842 evangelische Theologie und Philosophie. Von 1842 bis 1847 studierte er Rechtswissenschaften in Tübingen und Heidelberg und war Mitglied der Burschenschaft Germania Tübingen. Im Jahre 1847 trat er in den württembergischen Staatsdienst ein. Nach verschiedenen Stationen war er 1851 Stadtrichter in Stuttgart, ab 1853 mit dem Titel Oberjustizrat. 1856 wurde er Lehrbeauftragter für Strafrecht und Strafprozess, 1857 ordentlicher Professor der Rechte an der Universität Tübingen. Am 23. April 1863 wurde Theodor Gessler Kanzler der Universität Tübingen. 1864 bis 1876 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Gerichtssaal. 1874 wurde ihm von der Universität Tübingen die Ehrendoktorwürde (Dr. phil. h. c.) verliehen.

Politik

1862 wurde er im Wahlkreis Crailsheim in den Landtag gewählt. Als er 1863 Kanzler der Uni Tübingen wurde, legte er sein Crailsheimer Mandat nieder, nachdem er als Kanzler automatisch privilegierter Abgeordneter war. Am 10. Dezember 1868 siegte er bei der Wahl zum Landtagspräsidenten im siebten Wahlgang gegen Rudolf Probst knapp mit vier Stimmen Vorsprung. Nach seiner Wahl zum Kultusminister legte Theodor Gessler 1870 sein Mandat nieder.

Minister

Grabstätte von Theodor von Gessler

Vom 3. Mai 1870 bis 28. August 1885 war Gessler Staatsminister im Departement des Kirchen und Schulwesens, wie das Kultusministerium in Württemberg offiziell hieß. 1885 war er als Staatsminister des Inneren im Gespräch, ging am 28. August 1885 jedoch aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.

Familie

Theodor Gessler war der Sohn des Kameralverwalters und Finanzrats Christian Gessler (1788–1863) und der Luise Margarethe Gessler geb. Seyfferlein (1787–1847) und hatte sechs Geschwister, darunter der württembergische Innenminister Ernst von Geßler. Theodor von Gessler heiratete 1851 Mathilde Gaupp (1828–1887). Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, darunter Reinhold von Gessler (1862–1915), Ministerialdirektor im württembergischen Departement der Justiz.

Ehrungen, Nobilitierung

  • 1864 Ritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone, welches mit dem persönlichen Adelstitel (Nobilitierung) verbunden war.
  • 1869 Kommenturkreuz des Ordens der württembergischen Krone
  • 1870 Großkreuz des Friedrichs-Ordens
  • 1875 Großkreuz des Ordens der württembergischen Krone

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 265. 
  • Paul Friedrich von StälinGeßler, Theodor (v.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 335 f.

Weblinks

Ulrich Lebrecht von Mandelsloh (1806–1808) | Ludwig Helmuth Heinrich von Jasmund (1808–1816) | Ferdinand Ludwig von Zeppelin (1816) | Karl August von Wangenheim (1816–1817) | Christian Friedrich von Otto (als Innenminister, 1817–1821) | Christoph Friedrich von Schmidlin (als Innenminister, 1821–1830) | Sixt Eberhard von Kapff (als Innenminister, 1831–1832) | Jakob Friedrich Weishaar (als Innenminister, 1832) | Johannes von Schlayer (als Innenminister, 1832–1848) | Paul Pfizer (1848) | Eduard Schmidlin (1848–1849) | Karl von Waechter-Spittler (1849–1850) | Wilhelm August von Plessen (1850) | Karl von Waechter-Spittler (1850–1856) | Gustav von Rümelin (1856–1861) | Ludwig von Golther (1861–1870) | Theodor von Gessler (1870–1885) | Otto von Sarwey (1885–1900) | Karl von Weizsäcker (1900–1906) | Karl von Fleischhauer (1906–1912) | Hermann von Habermaas (1912–1918) | Karl von Fleischhauer (1918) | Johannes von Hieber (1918)

Normdaten (Person): GND: 116599847 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2018025746 | VIAF: 17978129 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Gessler, Theodor von
ALTERNATIVNAMEN Geßler, Theodor
KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker
GEBURTSDATUM 16. August 1824
GEBURTSORT Ellwangen (Jagst)
STERBEDATUM 27. Juli 1886
STERBEORT Urach