Stefan Bötticher

Stefan Bötticher
Stefan Bötticher - deutscher Meister im Sprint 2022
Stefan Bötticher -
deutscher Meister im Sprint 2022
Zur Person
Geburtsdatum 1. Februar 1992
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Bahn (Kurzzeit)
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2004–2009
2010
2012–
TSV Breitenworbis
Chemnitzer Polizeisportverein
Chemnitzer Polizeisportverein
Internationale Team(s)
2011 Team Erdgas.2012
Wichtigste Erfolge
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
2013 Regenbogentrikot – Sprint, Teamsprint
UEC-Bahn-Europameisterschaften
2018 Europameister-Trikot – Keirin
Letzte Aktualisierung: 4. Juni 2023
Siegreich beim Bahnrad-Weltcup 2012 in Glasgow: Bötticher (M.) mit Robert Förstemann (l.) und René Enders
Bötticher im Sprint bei der Bahn-WM 2020 gegen den Kolumbianer Kevin Quintero

Stefan Bötticher (* 1. Februar 1992 in Leinefelde) ist ein deutscher Bahnradsportler.

Sportliche Laufbahn

Im Jahr 2008 belegte Stefan Bötticher bei den Deutschen Meisterschaften im Sprint (Jugend) den vierten Platz und gewann die Gesamtwertung des „Albert-Richter-Sprintercups“ in seiner Altersklasse. Im Jahr darauf wurde er zweifacher Vize-Weltmeister der Junioren im Sprint sowie im Teamsprint. Bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren belegte er Platz zwei im Keirin und Platz drei im Sprint.

Bei den Junioren-Bahnweltmeisterschaften 2010 im italienischen Montichiari errang Bötticher zwei Medaillen, eine silberne im Sprint sowie eine bronzene im Teamsprint, gemeinsam mit Philip Hindes und Robert Kanter. Im Keirin-Finale stürzte er in guter Position liegend kurz vor dem Ziel und wurde daher nur Sechster. Bei den Deutschen Meisterschaften in Cottbus errang Bötticher zwei Titel bei den Junioren, im Sprint sowie im Keirin. Im Teamsprint belegte er Platz drei gemeinsam mit Max Niederlag und Jannik Markquard. 2011 wurde er mit 19 Jahren in Berlin deutscher Meister im Sprint vor den international erfahrenen Sportlern René Enders, Robert Förstemann und Maximilian Levy; im Keirin belegte er Rang drei. Kurze Zeit später wurde er im portugiesischen Anadia dreifacher Europameister (U 23) im Sprint, im Keirin sowie im Teamsprint, gemeinsam mit Erik Balzer und Joachim Eilers.

Stefan Bötticher ist Mitglied des Chemnitzer Polizeisportvereins und fuhr bis 2012 für das Profi-Bahnteam Team Erdgas.2012, für das er beim Bahnrad-Weltcup 2010/11 erstmals in der Elite-Klasse startete. Beim Lauf des Bahnrad-Weltcups 2011/12 im Dezember 2011 in Cali gewann er den Sprint, vor seinen Landsmännern und Vereinskollegen Levy und Förstemann, gemeinsam mit Eilers und Förstemann belegte er im Teamsprint Rang zwei.[1]

Bei den Bahn-Europameisterschaften 2012 der U23 und Junioren in Anadia errang Bötticher gemeinsam mit Balzer und Eric Engler im Teamsprint (U23) die Goldmedaille und wiederholte auch seinen Erfolg vom Vorjahr mit dem Sieg im Sprint und im Keirin.[2] Bei den deutschen Meisterschaften im selben Jahr holte er drei nationale Titel, im Keirin, im Sprint sowie im Teamsprint (mit Max Niederlag und Levy) und war damit der erfolgreichste Sportler bei diesen Meisterschaften.

2013 wurde Stefan Bötticher in Minsk zweifacher Weltmeister, im Sprint sowie im Teamsprint, gemeinsam mit Levy und René Enders. Wegen einer Verletzung konnte er anschließend nicht beim Bahnrad-Weltcup 2013/14 starten.[3] Im Herbst 2014 errang er in Cottbus bei den deutschen Meisterschaften die Titel im Sprint sowie im Keirin. Ab 2015 litt Bötticher unter fortdauernden muskulären Problemen. Im Dezember des Jahres musste er seine Teilnahme am dritten Lauf des Bahnrad-Weltcups im Januar 2016 absagen, so dass es ihm nicht möglich war, sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu qualifizieren.[4]

Nach einer längeren Rehabilitationszeit nahm Bötticher im September 2017 wieder sein Training auf.[5] Im Frühjahr 2018 wurde er für die Bahnweltmeisterschaften in Apeldoorn nominiert. Gemeinsam mit Maximilian Levy und Joachim Eilers belegte er im Teamsprint Rang fünf. Bei den UEC-Bahn-Europameisterschaften 2018 im August in Glasgow errang er drei Medaillen: mit Timo Bichler und Eilers Bronze im Teamsprint sowie Silber im Sprint; im Keirin wurde er Europameister. 2019 wurde er WM-Dritter im Keirin.

2021 wurde Stefan Bötticher für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio nominiert, wo er im Sprint (15.), im Keirin (13.) und mit Timo Bichler und Maximilian Levy im Teamsprint (5.) startete.[6] Später im Jahr belegte er bei den Bahnweltmeisterschaften mit Teamsprint (mit Joachim Eilers, Nik Schröter und Marc Jurczyk Platz drei. Beim Lauf der erstmals ausgetragenen Champions League in Palma sowie den beiden Läufen in London gewann er jeweils den Keirin-Wettbewerb; in der Gesamtwertung der Kurzzeitdisziplinen belegte er hinter Harrie Lavreysen Rang zwei.

Ehrungen

2012 wurde Stefan Bötticher zum Sportler des Jahres seines Vereins, des Chemnitzer Polizeisportvereins gewählt. Im März desselben Jahres wurde er zudem als Chemnitzer „Nachwuchssportler des Jahres“ 2011 mit dem Chemmy ausgezeichnet; diese Auszeichnung erhielt er für 2012 ein zweites Mal. 2018 wurde er als „Sportler des Jahres“ von Chemnitz mit dem Chemmy ausgezeichnet.[7]

Erfolge

2009
2010
2011
2012
2013
2014
2018
2019
2021

2022

Teams

Commons: Stefan Bötticher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stefan Bötticher in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Stefan Bötticher in der Datenbank von rad-net.de
  • Stefan Bötticher in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. Fünf Siege und ein Weltrekord beim Weltcup in Cali In: Mitteldeutsche Zeitung vom 4. Dezember 2011
  2. Auch U23-Teamsprinter Europameister - Silber für Schomber auf rad-net.de v. 4. Juli 2012
  3. Bötticher fehlt bei Bahn-Weltcups. sport1.de, 31. Oktober 2013, abgerufen am 31. Oktober 2013. 
  4. Olympia-Aus für Chemnitzer Bahnrad-Weltmeister Bötticher. In: rad-net.de. 25. März 2013, abgerufen am 23. Dezember 2015. 
  5. Martina Martin: Stefan Bötticher wieder angriffslustig. In: freiepresse.de. 28. Oktober 2017, abgerufen am 12. Dezember 2017. 
  6. DOSB nominiert Bahnradsportler für Tokio. In: classic.rad-net.de. 15. Juni 2021, abgerufen am 17. Juni 2021. 
  7. Chemnitzer Sportler des Jahres mit Chemmy geehrt. In: freiepresse.de. 4. Mai 2019, abgerufen am 5. Mai 2019. 
Weltmeister im Sprint

1895 Robert Protin | 1896 Paul Bourillon | 1897 Willy Arend | 1898 George A. Banker | 1899 Major Taylor | 1900 Edmond Jacquelin | 1901–1903, 1906, 1908, 1911 Thorvald Ellegaard | 1904 Iver Lawson | 1905 Gabriel Poulain | 1907, 1910 Émile Friol | 1909 Victor Dupré | 1912 Frank Kramer | 1913 Walter Rütt | 1914–1919 nicht ausgetragen | 1920 Robert Spears | 1921–1924, 1926 Piet Moeskops | 1925 Ernst Kaufmann | 1927–1930 Lucien Michard | 1931 Willy Falck Hansen | 1932–1937, 1947 Jef Scherens | 1938, 1948, 1953 Arie van Vliet | 1939–1945 Finale bzw. WM nicht ausgetragen | 1946, 1957 Jan Derksen | 1949–1951, 1954 Reg Harris | 1952 Oscar Plattner | 1955, 1956, 1959–1962, 1964 Antonio Maspes | 1958 Michel Rousseau | 1963 Sante Gaiardoni | 1965, 1966, 1968 Giuseppe Beghetto | 1967, 1969 Patrick Sercu | 1970 Gordon Johnson | 1971 Leijn Loevesijn | 1972, 1973 Robert Van Lancker | 1974 Peder Pedersen | 1975, 1976 John Nicholson | 1977–1986 Kōichi Nakano | 1987 Nobuyuki Tawara | 1988 Stephen Pate | 1989 Claudio Golinelli | 1990, 1992 Michael Hübner | 1993 Gary Neiwand | 1994 Marty Nothstein | 1995 Darryn Hill | 1996–1998 Florian Rousseau | 1999, 2003 Laurent Gané | 2000 Jan van Eijden | 2001 Arnaud Tournant | 2002 Sean Eadie | 2004, 2006, 2007 Theo Bos | 2005 René Wolff | 2008 Chris Hoy | 2009, 2010, 2012, 2015 Grégory Baugé | 2011, 2016 Jason Kenny | 2013 Stefan Bötticher | 2014 François Pervis | 2017 Denis Dmitrijew | 2018 Matthew Glaetzer | 2019–2023 Harrie Lavreysen

2010 Jason Kenny | 2011 Matthew Crampton | 2012 Tobias Wächter | 2013, 2017, 2020 Maximilian Levy | 2014 Joachim Eilers | 2015 Pavel Kelemen | 2016 Tomáš Bábek | 2018 Stefan Bötticher | 2019, 2023, 2024 Harrie Lavreysen | 2021 Jeffrey Hoogland | 2022 Sébastien Vigier

Deutsche Meister im Sprint (Profis/Elite)

1895 August Lehr | 1896, 1897, 1921 Willy Arend | 1898 Franz Verheyen | 1908 Richard Scheuermann | 1909 Otto Meyer | 1910, 1919, 1920, 1923 Walter Rütt | 1914 Eugen Stabe | 1922, 1924, 1926 Willy Lorenz | 1925 Willy Gottfried | 1927 Alex Fricke | 1928, 1929, 1932 Mathias Engel | 1930, 1931 Peter Steffes | 1932–1939 Albert Richter | 1940, 1941 Jean Schorn | 1942 Toni Merkens | 1946–1947, 1949–1954 Georg Voggenreiter | 1948 Werner Bunzel | 1955–1960, 1962–1965 Werner Potzernheim | 1961 Günther Ziegler | 1966, 1967 Hans-Peter Kanters | 1969 Peter Glemser | 1975 Udo Hempel | 1976 Horst Schütz | 1992–1996, 1998–1999, 2002 Jens Fiedler | 1997 Eyk Pokorny | 2000, 2004 Jan van Eijden | 2001, 2005 Stefan Nimke | 2003 René Wolff | 2006, 2007 Matthias John | 2008, 2013 Robert Förstemann | 2009 Carsten Bergemann | 2010 Tobias Wächter | 2011, 2012, 2014, 2022 Stefan Bötticher | 2015, 2016, 2017 Maximilian Levy | 2018, 2019, 2023 Maximilian Dörnbach

Der Sprint wurde nicht durchgängig bei Deutschen Bahn-Meisterschaften ausgetragen.

Deutsche Meister im Teamsprint

1996 Fiedler/van Eijden/M. Hübner | 1997 Lausberg/van Eijden/Pokorny | 1998 Fiedler/van Eijden/Scheurer | 1999 Fiedler/van Eijden/Pokorny | 2000 Bergemann/Fiedler/van Eijden | 2001 Fiedler/Lausberg/Pokorny | 2002 Bergemann/Fiedler/Nimke | 2003 John/Wolff/Seidenbecher | 2004 Nimke/Bergemann/Fiedler | 2005 Giese/Lausberg/Jäger | 2006 Wittmann/Nimke/Bergemann | 2007, 2008 Enders/John/Seidenbecher | 2009 Förstemann/S. Hübner/Bergemann | 2010 Nimke/Wächter/Schröder | 2011 Bergemann/Förstemann/Levy | 2012 Bötticher/Levy/Niederlag | 2013 Aßmus/Enders/Förstemann | 2014 Förstemann/Dörnbach/Aßmus/Enders | 2015 Förstemann/Engler/Kanter/Wächter | 2016 Engler/Förstemann/Kanter | 2017 Balzer/Dörnbach/Levy | 2018 Schröter/Dörnbach/Levy | 2019 Jurczyk/Dörnbach/Levy/Schröter | 2022, 2023 Höhne/Dörnbach/Schröter

Deutsche Meister im Keirin

2000, 2002 Jens Fiedler | 2001, 2003, 2004 René Wolff | 2005, 2006 Stefan Nimke | 2007 René Enders | 2008, 2009, 2011, 2013, 2015–2018 Maximilian Levy | 2010 Tobias Wächter | 2012, 2014, 2022 Stefan Bötticher | 2019 Marc Jurczyk | 2023 Maximilian Dörnbach

Personendaten
NAME Bötticher, Stefan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bahnradfahrer
GEBURTSDATUM 1. Februar 1992
GEBURTSORT Leinefelde