Mohamed Gammoudi

Mohamed Gammoudi, 2009

Mohamed Gammoudi (arabisch محمد القمودي, DMG Muḥammad al-Qammūdī), eigentlich Mohamed Tlili ben Abdallah / محمد التليلي بن عبد الله / Muḥammad at-Talīlī b. ʿAbd Allāh (* 11. Februar 1938 in Sidi Ach, Tunesien) ist ein tunesischer Leichtathlet, der in Langstreckendisziplinen startete.

Gammoudi wurde als erster Tunesier überhaupt Olympiasieger und gewann insgesamt vier Medaillen an Olympischen Spielen. Sein größter Erfolg ist der Olympiasieg in Mexiko 1968 im 5000-Meter-Lauf in der Zeit von 14:05,0 min, wo er mit einer fulminanten Schlussrunde in 54,8 s Kipchoge Keino aus Kenia im Spurt besiegte. Keino war damals Weltrekordhalter über 3000 m und 5000 m. Seine Leistung war umso erstaunlicher, als er zuvor bereits im 10.000-Meter-Lauf in 29:34,2 min die Bronzemedaille gewonnen hatte, obwohl er in Tunesien nicht in der großen Höhe geboren wurde wie die kenianischen Wunderläufer und auch selten dort trainierte. Vor den Olympischen Spielen hatte Gammoudi aber seine persönliche Bestzeit über 5000 m am 3. Juli 1968 auf 13:38,8 min verbessert und war damit zu den Favoriten aufgestiegen. Es war damals seine dritte Medaille an Olympischen Spielen. Er hatte 1964 bereits die Silbermedaille im 10.000-m-Lauf in Tokio gewonnen. 1972 an den Olympischen Spielen in München gewann er über 5000 m die Silbermedaille. 1976 in Montreal nahm er – inzwischen 38 Jahre alt – an seinen vierten Olympischen Spielen teil und beendete danach seine Läuferkarriere, die 1962 ihren Anfang nahm.

Erfolge

  • 1964 Silbermedaille über 10.000 m in 28:24,8 min bei den Olympischen Spielen in Tokio
  • 1968 Olympiasieg über 5000 m in 14:05,0 min und Bronzemedaille über 10.000 m in 29:34,2 min bei den Olympischen Spielen in Mexiko
  • 1972 Silbermedaille über 5000 m in 13:27,4 min bei den Olympischen Spielen in München

Weblinks

  • Mohamed Gammoudi in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Olympiasieger im 5000-Meter-Lauf

1912: Finnland Großfurstentum 1883 Hannes Kolehmainen | 1920: Dritte Französische Republik Joseph Guillemot | 1924: Finnland Paavo Nurmi | 1928: Finnland Ville Ritola | 1932: Finnland Lauri Lehtinen | 1936: Finnland Gunnar Höckert | 1948: Belgien Gaston Reiff | 1952: Tschechoslowakei Emil Zátopek | 1956: Sowjetunion 1955 Wolodymyr Kuz | 1960: Neuseeland Murray Halberg | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Schul | 1968: Tunesien 1859 Mohamed Gammoudi | 1972: Finnland Lasse Virén | 1976: Finnland Lasse Virén | 1980: Athiopien 1975 Miruts Yifter | 1984: Marokko Saïd Aouita | 1988: Kenia John Ngugi | 1992: Deutschland Dieter Baumann | 1996: Burundi Vénuste Niyongabo | 2000: Athiopien 1996 Million Wolde | 2004: Marokko Hicham El Guerrouj | 2008: Athiopien 1996 Kenenisa Bekele | 2012: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah | 2016: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah | 2020: Uganda Joshua Cheptegei

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Normdaten (Person): LCCN: no2005037199 | VIAF: 4660278 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 13. März 2023.
Personendaten
NAME Gammoudi, Mohamed
ALTERNATIVNAMEN Mohamed Tlili ben Abdallah
KURZBESCHREIBUNG tunesischer Leichtathlet
GEBURTSDATUM 11. Februar 1938
GEBURTSORT Sidi Ach, Tunesien