MKE Ankaragücü

MKE Ankaragücü
Basisdaten
Name Makina Kimya Endüstrisi Ankaragücü Spor Kulübü
Sitz Ankara
Gründung 1. Januar 1910
Farben blau-gelb
Präsident İsmail Mert Fırat
Website ankaragucu.org.tr
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Emre Belözoğlu
Spielstätte Eryaman Stadyumu
Plätze 22.000
Liga Süper Lig
2022/23 11. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der MKE Ankaragücü (offiziell: Makina Kimya Endüstrisi Ankaragücü Spor Kulübü; deutsch Mechanisch-chemische Industrie Ankaragücü Sport Club) ist ein Fußballverein aus der türkischen Hauptstadt Ankara. Der Klub spielte lange Zeit in der höchsten Spielklasse des türkischen Fußballs und gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Vereinen der Türkei.

Geschichte

MKE Ankaragücü wurde 1904 unter dem Namen Altınörs İdman Yurdu in Zeytinburnu (Istanbul) gegründet. Die Mannschaft spielte damals in der Istanbuler Freitags Liga.

Der Klub wanderte in die spätere Hauptstadt nach Ankara. Über diesem Umzug gibt es einige Theorien. Eine dieser Theorien besagt, dass die Mannschaft sich in zwei Gruppen aufgeteilt hat und deren Kapitänen Şükrü Abbas sowie Agah Orhan gefolgt sind. Die Gruppe von Spielern mit Şükrü Abbas als Kapitän verließ die Mannschaft und gründete Turan Sanatkarangücü. Dies geschah im Jahr 1910, dieses Jahr gilt offiziell als das Gründungsjahr Ankaragücüs. Altınörs İdman Yurdu und Turan Sanatkarangücü schickten während des Ersten Weltkrieges ihre Spieler an die Front. Nach dem Krieg vereinigten sich die beiden Klubs und traten als AS-FA Gücü auf. Im Jahr 1948 nannte man sich in Ankaragücü um. Ankaragücü gehört zu den Mannschaften, die in der ersten Saison der Süper Lig spielten.

Die bislang größten Erfolge feierte die Mannschaft in den Jahren 1972 und 1981 mit dem Gewinn des türkischen Pokales. Nachdem der Klub sich für die ausstehenden Gehaltszahlungen seiner ehemaligen Spieler Ergin Keleş und Muhammed Türkmen nicht einigen konnte, verhängte der türkische Fußballverband im Januar 2014 erneut ein Transferverbot. Der Verein hatte sich erst kurz zuvor von einem vorherigen Transferverbot befreien können.[1] Etwa zehn Tage nach diesem Transferverbot überwies der Verein beiden Spielern ihre ausstehenden Gehälter und erwirkte so die Aufhebung der Transfersperre.[2] Mit 48 Spielzeiten ist MKE Ankaragücü nach Beşiktaş Istanbul, Fenerbahçe Istanbul und Galatasaray Istanbul die längste Zeit in der Süper Lig.

2010er-Jahre

Am Ende der Saison 2011/12 stieg Ankaragücü aus der 1. Liga ab sowie im Folgejahr auch aus der 2. Liga und spielte erstmals in der Vereinsgeschichte drittklassig.

Zum Saisonstart 2015/16 verhängte der türkische Fußballverband auf Direktive der FIFA gegen MKE Ankaragücü einen Sechspunkteabzug. Begründet wurde das mit den Transfer- und Gehaltsproblemen, die der Verein mit seinem früheren Spieler Jaroslav Černý hatte.[3]

Die Saison 2016/17 beendete der Verein als Meister der TFF 2. Lig und kehrte damit nach vier Jahren in die TFF 1. Lig zurück.[4]

Erfolge

Rekordspieler

Die meisten Erstligaspiele
Rang Name Einsätze Zeitraum
01. Turkei Hakan Kutlu 356 1992–2007
02. Turkei Hayati Soydaş 309 1985–1999
03. Turkei Gökmen Barış 268 1994–2004
04. Turkei Yılmaz Özlem 222 1997–2005
Turkei Aydın Tohumcu 222 1961–1975
06. Turkei Haluk Kargın 220 1993–2003
07. Turkei Temel Keskindemir 228 1969–1979
08. Turkei Adem Kurukaya 221 2000–2006
09. Turkei Hüsnü Özkara 211 1982–1990
Turkei Selçuk Yalçıntaş 211 1963–1975
11. Turkei Hakan Keleş 202 1998–2005
12. Turkei Erhan Çağlayans 200 1983–1993
Stand: 29. Februar 2016
Die meisten Erstligatore
Rang Name Tore Einsätze Tor/Spiel
01. Turkei Ertan Adatepe 69 137 0,5
02. Turkei Halil İbrahim Eren 53 123 0,43
03. Turkei Candan Dumanlı 52 190 0,27
04. Ghana Augustine Ahinful 44 103 0,43
05. Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Bosnien und Herzegowina Sead Šabotić 40 78 0,51
Turkei Hakan Keleş 40 202 0,2
07. Turkei Ali Osman Renklibay 38 113 0,34
08. Turkei Cafer Aydın 37 89 0,42
09. Turkei Umut Bulut 36 90 0,4
10. Ghana Ohene Kennedy 35 106 0,33
11. Turkei Hayri Şenere 31 115 0,27
Stand: 29. Februar 2016

Stadion

Hauptartikel: Eryaman Stadyumu

MKE Ankaragücü trägt seine Heimspiele im 22.000 Zuschauer umfassenden Eryaman Stadyumu aus. Es ist auch gleichzeitig das Heimstadion der Stadtrivalen Gençlerbirliği Ankara und Hacettepe SK.

Fans

Ankaragücü genießt in Ankara starken Rückhalt und hat in jeder Saison, unabhängig davon, in welcher Liga man spielt, hohe Zuschauerzahlen zu verzeichnen. Die Ultras nennen sich Gecekondu, Gecekondu ist die türkische Bezeichnung für eine informelle Siedlung, also ein ungeplantes Viertel mit primitiven Unterkünften am Rande einer Großstadt. Übersetzt bedeutet es so viel wie „nachts hingestellt“ (türkisch gece: Nacht). Da viele der Ultras in diesen Gecekondu-Vierteln wohnten, übernahmen sie einfach die Bezeichnung Gecekondu als ihren Namen.

Die Fans von Ankarügücü gelten als fanatische und bedingungslose Unterstützer ihres Vereins und sind in der Vergangenheit auch durch gewalttätige Auseinandersetzungen auffällig geworden. Auf den Tribünen unterstützen sie ihre Mannschaft lautstark. Eine enge Freundschaft pflegt man zu den Fans von Bursaspor, gemeinsam nennen sich die Fans Bursankara, eine Zusammensetzung beider Stadtnamen. Rivalitäten bestehen zu Göztepe Izmir und Manisaspor.

Ligazugehörigkeit

  • 1. Liga: 1959–1968, 1969–1976, 1977–1978, 1981–2012, 2018–2021, 2022–lfd.
  • 2. Liga: 1968–1969, 1976–1977, 1978–1981, 2012–2013, 2017–2018, 2021–2022
  • 3. Liga: 2013–2017

Aktueller Kader 2023/24

  • Letzte Aktualisierung: 7. Mai 2024[5]
Nr. Nat. Name Geburtstag im Verein seit Vertrag bis
Tor
25 Turkei Ertaç Özbir 25. Okt. 1989 2024 2025
28 Turkei Fatih Demir 2. März 2006 2024 2028
99 Türke Bahadır Han Güngördü 16. Jan. 1996 2021 2024
Abwehr
03 Turkei Alper Uludağ 14. Juli 1994 2023 2024
04 Turkei Atakan Çankaya 25. Juni 1998 2020 2024
05 Tschechien Matej Hanousek 2. Juni 1993 2023 2024
18 Bosnien und Herzegowina Nihad Mujakić 15. Apr. 1998 2022 2026
26 Serbien Uroš Radaković 31. März 1994 2022 2024
27 Turkei Arda Ünyay 18. Jan. 2007 2023 2025
33 Turkei Abdurrahim Dursun 1. Dez. 1998 2024 2026
35 Turkei Kazımcan Karataş 16. Jan. 2003 2024 2024
45 Turkei Mert Çetin 1. Jan. 1997 2023 2024
70 Griechenland Stelios Kitsiou 28. Sep. 1993 2023 2024
77 Turkei Hayrullah Bilazer 20. Mai 1995 2023 2025
95 Turkei Mert Can 7. Feb. 2005 2023 2028
Mittelfeld
06 Turkei Cem Türkmen 29. März 2002 2023 2026
07 Griechenland Anastasios Chatzigiovanis 31. Mai 1997 2022 2024
08 Portugal Pedrinho 20. Dez. 1992 2022 2024
10 Turkei Efkan Bekiroğlu 14. Sep. 1995 2023 2026
11 Kap Verde Garry Rodrigues 27. Nov. 1990 2023 2025
13 Kamerun Christian Bassogog 18. Okt. 1995 2024 2025
17 ItalienItalien Riccardo Saponara 21. Dez. 1991 2024 2025
19 FrankreichFrankreich Alexis Flips 18. Jan. 2000 2024 2024
20 OsterreichÖsterreich Enes Tepecik 11. März 2004 2023 2026
21 Turkei Sirozhiddin Astanakulov 26. Jan. 2006 2023 2026
23 Turkei Ali Kaan Güneren 8. Apr. 2000 2021 2027
29 Jamaika Renaldo Cephas 18. Dez. 1999 2021 2027
30 Turkei Tolga Ciğerci 23. März 1992 2023 2025
80 Rumänien Olimpiu Moruțan 25. Apr. 1999 2023 2026
88 Turkei Umut Tarhan 19. Feb. 2005 2024 2028
97 Turkei Onur Efe Ekri 30. Apr. 2004 2023 2028
Sturm
09 Bosnien und Herzegowina Riad Bajić 6. Mai 1994 2023 2025
22 Gambia Ali Sowe 14. Juni 1994 2022 2024
32 ItalienItalien Federico Macheda 22. Aug. 1991 2022 2024
94 Turkei Arda Kumru 5. Juli 2005 2024 2024
Turkei Yasir Karabay 26. Jan. 1999 2020 2024

Bekannte ehemalige Spieler

3 
Erster türkischer A-Nationalspieler der Vereinsgeschichte
4 
Spielte während seiner Zeit bei Istanbul Başakşehir für die Türkische Nationalmannschaft bzw. wurde während dieser Zeit zum ersten Mal für diese nominiert.

Trainer (Auswahl)

  • RusslandRussland Waleri Nepomnjaschtschi (Juli 1993 – Dezember 1993)
  • Turkei Tınaz Tırpan (November 1995 – Mai 1996)
  • Slowakei Jozef Jarabinský (Juni 1996 – Mai 1997)
  • Turkei Samet Aybaba (Juli 1997 – November 1998)
  • Turkei Tınaz Tırpan (Juli 1999 – September 1999)
  • Rumänien Gheorghe Mulțescu (Oktober 1999 – März 2000)
  • Turkei Ersun Yanal (August 2000 – Mai 2002)
  • Rumänien Mihai Stoichiță (Juli 2002 – Januar 2003)
  • Bosnien und Herzegowina Safet Sušić (September 2005 – Februar 2006)
  • AustralienAustralien Vlado Bozinovski (August 2006 – September 2006)
  • Deutschland Hans-Peter Briegel (Juli 2007 – November 2007)
  • Turkei Hakan Kutlu (August 2008 – Oktober 2008)
  • Turkei Hakan Kutlu (Januar 2009 – März 2009)
  • FrankreichFrankreich Roger Lemerre (Januar 2010 – Mai 2010)
  • Turkei Ümit Özat (Mai 2010 – Februar 2011)
  • Turkei Hakan Kutlu (Dezember 2011 – Mai 2012)
  • Turkei Fuat Akyüz (November 2013 – April 2014)
  • Turkei Celal Kıprızlı (April 2014 – Mai 2014)
  • Turkei Muammer Özdemir (Juni 2014 – Oktober 2014)
  • Turkei Mustafa Kaplan (Oktober 2014 – Dezember 2014)
  • Turkei İsmet Taşdemir (August 2016 – Mai 2017)
  • Turkei İsmail Kartal (Juni 2017 – Dezember 2018)
  • Turkei Bayram Bektaş (Dezember 2018 – Januar 2019)
  • Turkei Mustafa Kaplan (Januar 2019 – Mai 2019)
  • Turkei Metin Diyadin (August 2019 – November 2019)
  • Turkei Mustafa Kaplan (November 2019 – Januar 2020)
  • Turkei Mustafa Reşit Akçay (Januar 2020 – )

Präsidenten (Auswahl)

  • Turkei Fatih Mert
  • Turkei Mehmet Yiğiner
  • Turkei Faruk Koca

Weblinks

Commons: MKE Ankaragücü – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ankaragucu.org.tr – Offizielle Website (türkisch)
  • MKE Ankaragücü in der Datenbank von weltfussball.de
  • MKE Ankaragücü in der Datenbank von transfermarkt.de
  • MKE Ankaragücü in der Datenbank von Kicker.de
  • MKE Ankaragücü in der Datenbank von EU-Football.info (englisch)
  • MKE Ankaragücü in der Datenbank der Türkiye Futbol Federasyonu (englisch)
  • MKE Ankaragücü in der Datenbank von mackolik.com (türkisch)

Einzelnachweise

  1. trtspor.com.tr: "Ankaragücü yine yasaklı" (abgerufen am 14. Januar 2014)
  2. fotomac.com.tr: "Ankaragücü'nün transfer yasağı kalktı" (abgerufen am 23. Januar 2014)
  3. hurriyet.com.tr: "FIFA'dan Ankaragücü'ne -6 puan silme cezası!" (abgerufen am 25. Mai 2015)
  4. tff.org: "MKE Ankaragücü, TFF 1. Lig'e yükselmeyi garantiledi" (abgerufen am 23. April 2017)
  5. A Takım. In: Ankaragücü Resmi Web Sitesi. Abgerufen am 7. Mai 2024 (türkisch).