Münchhausen in Afrika

Film
Titel Münchhausen in Afrika
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen CCC-Film
Stab
Regie Werner Jacobs
Drehbuch
  • Johannes Hendrich,
  • Max Nosseck (beide als Henry Ossdrich)
Produktion Artur Brauner
Musik Heinz Gietz
Kamera
Schnitt
Besetzung

Münchhausen in Afrika ist eine deutsche Filmkomödie von Werner Jacobs aus dem Jahr 1958, die später auch unter dem Titel Unser Pauker ist der Beste gezeigt wurde.[1] Neben dem Hauptdarsteller Peter Alexander, der auf dem Filmplakat mit den Worten „in urkomischen, musikalischen Abenteuern“ vorgestellt wurde, sind Anita Gutwell, Gunther Philipp, Franz Muxeneder, Roland Kaiser und Johanna König in tragenden Rollen zu sehen.[2]

Die Uraufführung des Films fand am 17. Juli 1958 im Kino Lichtburg in Essen statt.

Handlung

Peter von Münchhausen arbeitet als Musiklehrer in einer privaten Mädchenschule. Mit seinem berühmten Vorfahren, dem legendären Lügenbaron, hat er zumindest die blühende Fantasie gemeinsam, weniger dessen forsches Wesen. Nach einem verrückten, musikalischen Auftritt während des Geografieunterrichts, bei dem sein musikalisches Talent mit ihm durchgeht, wird Peter von der Schuldirektorin fristlos entlassen.

Mit einigen von ihm komponierten Musikstücken möchte Peter sich bei einem Fernsehsender vorstellen und gerät dabei aufgrund einer Verwechslung in die Live-Übertragung einer Fernsehsendung, in der er als Experte für afrikanische Musik vorgestellt wird. Mit viel musikalischem Geschick kann sich Peter aus dieser brenzligen Situation befreien und das Fernsehstudio fluchtartig wieder verlassen.

Sein Fernsehauftritt bringt ihm aber eine weitere Anstellung bei der Bestseller-Autorin Karla Mai ein. Peter soll sie, ihren Sohn Karlchen, dem er Privatunterricht erteilt, und ihre Sekretärin Josefine als Reiseleiter nach Afrika begleiten. Josefine wird von dem in dieser Beziehung eher schüchternen Musiker verehrt, seit er sie zum ersten Mal gesehen hat. Bei seiner Ankunft in Nairobi trifft das Quartett zwei angebliche Großwildjäger, die ihre Hilfe anbieten. Bei den beiden handelt es sich aber in Wirklichkeit um die steckbrieflich gesuchten Gauner Revolver-Bill und Knacker-Jan.

Mit Josefine, Karla und Karlchen Mai im Gefolge beginnt für Peter eine Serie dramatischer Abenteuer, in denen er es nicht nur mit wilden Tieren zu tun hat, sondern auch als Medizinmann auftreten muss, um die Tochter eines Stammeshäuptlings zu heilen. Schließlich gelingt es Peter, gemeinsam mit Karlchen, die beiden Gauner Bill und Jan dingfest zu machen und den Behörden zu übergeben. Am Ende seiner Afrika-Safari kann Peter nicht nur die Belohnung für die Gefangennahme der beiden Ganoven kassieren, sondern auch sein privates Glück mit Josefine feiern, deren Herz er erobert hat.

Produktion

Produktionsnotizen, Dreharbeiten, Hintergrund

Produziert wurde der Film von der Central Cinema Company Film (CCC-Film), vertrieben vom Prisma-Filmverleih. Die über zwei Monate langen Dreharbeiten fanden in Kenia und Tansania in der Umgebung von Nairobi und Arusha statt. Das Krokodil in einem Urwaldsee war eine Attrappe und wurde an einem Seil gezogen.[3]

Für die Filmbauten trugen Emil Hasler, Paul Markwitz und Helmut Nentwig die Verantwortung.

Lieder im Film

– jeweils geschrieben und komponiert von Heinz Gietz und Kurt Feltz

  • O Josefin, die Nacht in Napoli (Peter Alexander)
  • Wenn das die anderen wüssten (ei-jei-jei) (Peter Alexander)
  • Das große Glückskarussell (Peter Alexander)
  • Jassa Bobo (Peter Alexander)
  • Probier dein Glück mit mir (Peter Alexander)

Veröffentlichung

Nachdem der Film in der Bundesrepublik Deutschland am 17. Juli 1958 gestartet war, war er ab dem 13. April 1959 in Dänemark unter dem Titel Løgnebaronen på safari zu sehen und in Italien unter dem Titel Pic nic in Africa sowie in Rumänien unter dem Titel Münchhausen în Africa.

Der Film wurde von der Universum Film GmbH am 6. Oktober 2017 zusammen mit zwei weiteren Filmen von Peter Alexander auf der DVD „Erinnerungen an Peter Alexander“, Edition 2, herausgegeben.[4] Zuvor hatte Universum Film den Film bereits am 28. August 2006 auf der DVD „Wirtschaftswunder Kino“ alternativ „Samstag Nachmittag Kinoh!“ veröffentlicht.[5][6]

Der Soundtrack des Films wurde 1958 vom Musiklabel Polydor bei DADA-Records auf Schallplatte veröffentlicht.[7]

Kritik

„Bescheidene Mischung aus seichtem Klamauk, Vorschul-Ethnologie und ein paar hübschen Tieraufnahmen.“

TV Wunschliste sprach von einer „musikalisch-überdrehte[n] Komödie“, die „ohne ernste oder verletzende Absichten allen Afrika-Klischees frön[e].“[9]

Die Kritik der Redaktion von Cinema war negativ verhalten: „Olle Kalauer mit Peter Alexander, der sich als Nachfahre des Lügenbarons durch Afrika albert.“[10]

Weblinks

  • Münchhausen in Afrika bei IMDb
  • Münchhausen in Afrika bei filmportal.de
  • Münchhausen in Afrika Abb. Titelblatt Illustrierte Film-Bühne Nr. 4340 (im Bild: Peter Alexander, Anita Gutwell, Johanna König)
  • Münchhausen in Afrika Abb. Titelblatt Neues Film-Programm Nr. 940 (im Bild: Peter Alexander, Anita Gutwell)
  • Münchhausen in Afrika/Unser Pauker ist der Beste auf ccc-film.im-netz.de (PDF-Dokument)

Einzelnachweise

  1. Unser Pauker ist der Beste auf filmportal.de
  2. Münchhausen in Afrika auf filmposter-archiv.de
  3. Claudio Honsal: Peter Alexander. »Das Leben ist lebenswert«, 6. Aufl. 2006, S. 122 und 126.
  4. Erinnerungen an Peter Alexander Abb. DVD-Hülle (im Bild: Peter Alexander) bei filmportal.de
  5. Wirtschaftswunder Kino Abb. DVD-Hülle Peter Alexander Kollektion 2
  6. Münchhausen in Afrika Abb. DVD-Hülle (im Bild: Peter Alexander)
  7. Peter Alexander – Musik aus dem CCC-Prisma-Film „Münchhausen in Afrika“ auf dada-records.de
  8. Münchhausen in Afrika. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 5. Juni 2019. 
  9. Münchhausen in Afrika (Unser Pauker ist der Beste) auf wunschliste.de. Abgerufen am 5. Juni 2019.
  10. Münchhausen in Afrika. In: cinema. Abgerufen am 18. April 2022. 
Filme von Werner Jacobs

Der weißblaue Löwe (1952) • Straßenserenade (1953) • Gitarren der Liebe (1954) • André und Ursula (1955) • San Salvatore (1956) • Santa Lucia (1956) • Der Bettelstudent (1956) • Das einfache Mädchen (1957) • Der Graf von Luxemburg (1957) • Münchhausen in Afrika (1958) • Der Stern von Santa Clara (1958) • Hier bin ich – hier bleib ich (1959) • Ein Sommer, den man nie vergißt (1959) • Conny und Peter machen Musik (1960) • Im weißen Rößl (1960) • Mariandl (1961) • Drei Liebesbriefe aus Tirol (1962) • Freddy und das Lied der Südsee (1962) • Mariandls Heimkehr (1962) • Die lustige Witwe (1962) • Der Musterknabe (1963) • Heimweh nach St. Pauli (1963) • Denn die Musik und die Liebe in Tirol (1963) • Hilfe, meine Braut klaut (1964) • Und sowas muß um acht ins Bett (1965) • Heidi (1965) • Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten (1965) • Das sündige Dorf (1966) • Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten (1966) • Der Mörderclub von Brooklyn (1967) • Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche (1967) • Wenn Ludwig ins Manöver zieht (1967) • Zur Hölle mit den Paukern (1968) • Zum Teufel mit der Penne (1968) • Charley’s Onkel (1969) • Heintje – Ein Herz geht auf Reisen (1969) • Hurra, die Schule brennt! (1969) • Was ist denn bloß – mit Willi los? (1970) • Heintje – Mein bester Freund (1970) • Zwanzig Mädchen und die Pauker (1971) • Morgen fällt die Schule aus (1971) • Unser Willi ist der Beste (1971) • Willi wird das Kind schon schaukeln (1972) • Meine Tochter – deine Tochter (1972) • Alter Kahn und junge Liebe (1973) • Das fliegende Klassenzimmer (1973) • Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer (1974) • Auch ich war nur ein mittelmäßiger Schüler (1974) • Zwei himmlische Dickschädel (1974)