Kenzo Nakamura

Kenzo Nakamura (jap. 中村兼三, Nakamura Kenzo, * 18. Oktober 1973 in der Präfektur Fukuoka) ist ein ehemaliger japanischer Judoka. Er war Olympiasieger 1996 und Weltmeister 1997 im Leichtgewicht.

Karriere

Der 1,78 m große Kenzo Nakamura siegte 1995 bei der Universiade in Fukuoka. Drei Monate später gewann er bei den Asienmeisterschaften in Neu-Delhi durch einen Finalsieg über den Südkoreaner Kwak Dae-sung.[1] Zu Beginn des Jahres 1996 siegte er beim Tournoi de Paris.

Bei den Olympischen Spielen in Atlanta bezwang er seine ersten drei Gegner vorzeitig durch Ippon: den Österreicher Thomas Schleicher, den Algerier Abdelhakim Harkat und den Deutschen Martin Schmidt. Im Halbfinale gegen den Mongolen Khaliuny Boldbaatar siegte er durch eine Strafe für den Mongolen (keikoku). Im Finale traf Kenzo Nakamura auf den Südkoreaner Kwak Dae-sung und gewann durch Schiedsrichterentscheid (yusei-gachi).[2]

Im Jahr darauf besiegte Nakamura im Viertelfinale der Weltmeisterschaften in Paris den Deutschen Udo Quellmalz und im Halbfinale den Portugiesen Guilherme Bentes. Mit seinem Finalsieg über den Franzosen Christophe Gagliano gewann er den Weltmeistertitel.[3] Bei den Asienspielen 1998 in Bangkok erreichte er das Finale, unterlag aber dort dem Mongolen Khaliuny Boldbaatar.[4] 2000 gewann er noch einmal den Titel bei den Asienmeisterschaften. Bei den Olympischen Spielen in Sydney bezwang er in den ersten beiden Runden den Rumänen Claudiu Baștea und den Polen Jarosław Lewak. Im Viertelfinale unterlag er dem Südkoreaner Choi Yong-sin und in der Hoffnungsrunde verlor er gegen Jimmy Pedro aus den Vereinigten Staaten. Am Ende lag Nakamura damit auf dem neunten Platz.

2001 wechselte Kenzo Nakamura ins Halbmittelgewicht, der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm. Er gewann in dieser Gewichtsklasse 2001 noch einmal das Tournoi de Paris. Bei den in München ausgetragenen Weltmeisterschaften 2001 unterlag er im Halbfinale dem Esten Aleksei Budõlin und im Kampf um eine Bronzemedaille dem Schweizer Sergei Aschwanden. 2002 wurde er mit dem japanischen Männerteam Mannschaftsweltmeister.

Kenzo Nakamuras Brüder Yukimasa Nakamura und Yoshio Nakamura waren ebenfalls Judoweltmeister.

  • Kenzo Nakamura in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Turnierergebnisse bei judoinside.com

Fußnoten

  1. Asienmeisterschaften 1995 bei judoinside.com
  2. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik IV. Seoul 1988 – Atlanta 1996. Sportverlag Berlin, Berlin 2002, ISBN 3-328-00830-6. S. 755
  3. Kampfbilanz bei judoinside.com
  4. Asienspiele 1998 bei judoinside.com
Olympiasieger im Leichtgewicht (Judo)

1964: Japan 1870Japan Takehide Nakatani | 1972: Japan 1870Japan Takao Kawaguchi | 1976: Kuba Héctor Rodríguez | 1980: Italien Ezio Gamba | 1984: Korea Sud 1949 Ahn Byeong-keun | 1988: Frankreich Marc Alexandre | 1992: Japan 1870Japan Toshihiko Koga | 1996: Japan 1870Japan Kenzo Nakamura | 2000: Italien Giuseppe Maddaloni | 2004: Korea Sud 1949 Lee Won-hee | 2008: Aserbaidschan Elnur Məmmədli | 2012: Russland Mansur Issajew | 2016: Japan Shōhei Ōno | 2020: Japan Shōhei Ōno

Liste der Olympiasieger im Judo

Asienmeister im Judo (Leichtgewicht)

1966: Yujiro Yamasaki | 1970: Takao Kawaguchi | 1974: Yoshiharu Minami | 1981: Takahiro Nishida | 1984: Tsugihiro Nakau | 1988: Kim Jin-hong | 1991: Chung Hoon | 1993: Shigeru Tōyama | 1995: Kenzo Nakamura | 1996: Kwak Dae-sung | 1997: Kwak Dae-sung | 1999: Min Sung-ho | 2000: Kenzo Nakamura | 2001: Masashi Nitta | 2003: Lee Won-hee | 2004: Kim Jae-hoon | 2005: Kim Jae-bum | 2007: Kim Chol-su | 2008: Ali Maloumat | 2009: Bang Gui-man | 2011: Wang Ki-chun | 2012: Wang Ki-chun | 2013: Hong Kuk-hyon | 2015: An Chang-rim | 2016: Soichi Hashimoto | 2017: An Chang-rim | 2019: Tsend-Otschiryn Tsogtbaatar | 2021: An Chang-rim

Personendaten
NAME Nakamura, Kenzo
ALTERNATIVNAMEN 中村兼三 (japanisch)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Judoka
GEBURTSDATUM 18. Oktober 1973
GEBURTSORT Präfektur Fukuoka