Karl Heinrich von Metternich-Winneburg

Bischof Karl Heinrich von Metternich-Winneburg
Karl Heinrich von Metternich-Winneburg in Anselmus van Hulle: Les hommes illustres qui ont vécu dans le XVII. siecle, 1717.
Epitaph im Mainzer Dom

Karl Heinrich von Metternich-Winneburg (* 15. Juli 1622 in Koblenz; † 26. September 1679 in Aschaffenburg) war vom 9. Januar 1679 bis zu seinem Tod Kurfürst und Erzbischof von Mainz, ab 30. Januar 1679 auch Fürstbischof von Worms. Er liegt im Mainzer Dom begraben.

Biografie

Karl Heinrich stammte aus dem Hause Metternich-Winneburg. Er war der Sohn des kaiserlichen Hofkriegsrats und Burggrafen Wilhelm von Metternich-Winneburg in Eger sowie dessen Gemahlin Eleonora geb. von Brömser aus Rüdesheim. 1647 geriet er mit seiner Familie in schwedische Gefangenschaft und kam nur gegen ein hohes Lösegeld frei. Am 5. April 1655 wurde er Domscholaster in Mainz, von 1664 bis 1666 war er Rektor der Universität Mainz, 1665 hatte er die Priesterweihe erhalten, 1674 avancierte er zum Domkustos.

Am 9. Januar 1679 wählte man ihn zum Bischof von Mainz, am 30. Januar gleichen Jahres auch zum Wormser Oberhirten. Die Bestätigungsbulle von Papst Innozenz XI. kam erst nach seinem Tode an; die Bischofsweihe erhielt er nicht mehr.

Während seiner kurzen Amtszeit als erwählter Bischof zweier Diözesen gelang es ihm, die „Welschnonnen“, Augustiner-Chorfrauen aus Luxemburg, zur Verbesserung des Schulwesens nach Mainz zu bewegen. Die Nonnen trafen jedoch erst nach seinem Tod ein. In Mainz bauten diese ein Kloster samt Kirche.[1]

Bei der Antrittsreise im nördlichen Bistumsteil zog er sich einen Katarrh zu und starb bald darauf in Aschaffenburg an einem Schlaganfall.

Johann Ferdinand von Sickingen, kurpfälzischer Minister und Diplomat, war sein Neffe (Sohn der Schwester Anna Margarethe).

Literatur

  • Franz Werner: Der Dom von Mainz und seine Denkmäler; nebst Darstellung der Schicksale der Stadt und der Geschichte seiner Erzbischöfe, 1836, Scan des Kapitels über Bischof Karl Heinrich von Metternich-Winneburg
  • Constantin von Wurzbach: Metternich, Karl Heinrich von, Churfürst von Mainz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 18. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1868, S. 53 (Digitalisat).
  • Friedhelm Jürgensmeier: Karl Heinrich von Metternich-Winneburg im Spiegel des Informativprozesses von 1679. In: Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte in der Neuzeit. Festschrift für Anton Philipp Brück zum 60. Geburtstag (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Band 17). Mainz 1973, S. 319–331.
  • Ludwig Falck: Die Nachfolger des Willigis auf dem Mainzer Stuhl. In: Wilhelm Jung (Hrsg.): 1000 Jahre Mainzer Dom – Werden und Wandel, Mainz 1975.

Weblinks

  • Biografische Webseite mit Bild
  • Eintrag auf catholic-hierarchy.org

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Darapsky: Geschichte der Welschnonnen in Mainz (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz Band 25). Mainz 1980.
VorgängerAmtNachfolger
Damian Hartard von der LeyenKurfürst-Erzbischof von Mainz
1679
Anselm Franz von Ingelheim
Damian Hartard von der LeyenFürstbischof von Worms
1679
Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim
Bischöfe von Worms (1604–1803)

Wilhelm von Efferen | Georg Friedrich von Greiffenclau | Georg Anton von Rodenstein | Sedisvakanz 1652–1654 | Hugo Everhard Cratz von Scharfenstein | Johann Philipp I. Graf von Schönborn | Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid | Damian Hartard von der Leyen | Karl Heinrich von Metternich-Winneburg | Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim | Johann Karl Reichsfreiherr von und zu Franckenstein | Ludwig Anton Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg | Franz Ludwig Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg | Franz Georg Graf von Schönborn | Johann Friedrich Karl Graf von Ostein | Johann Philipp II. Freiherr von Walderdorff | Emmerich Joseph Freiherr von Breidbach zu Bürresheim | Friedrich Karl Joseph Reichsfreiherr von Erthal | Karl Theodor von Dalberg (letzter Bischof)

Erzbischöfe 1647 bis 1802
Johann Philipp von Schönborn | Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid | Damian Hartard von der Leyen | Karl Heinrich von Metternich-Winneburg | Anselm Franz von Ingelheim | Lothar Franz von Schönborn | Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg | Philipp Karl von Eltz-Kempenich | Johann Friedrich Karl von Ostein | Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim | Friedrich Karl Joseph von Erthal | Karl Theodor von Dalberg

Bischöfe ab 1802
Joseph Ludwig Colmar | Joseph Vitus Burg | Johann Jakob Humann | Peter Leopold Kaiser | Wilhelm Emmanuel von Ketteler | Sedisvakanz Christoph Moufang (Diözesanadministrator) | Paul Leopold Haffner | Heinrich Brück | Georg Heinrich Maria Kirstein | Ludwig Maria Hugo | Albert Stohr | Hermann Volk | Karl Lehmann | Peter Kohlgraf

Normdaten (Person): GND: 116972815 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 52455326 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Metternich-Winneburg, Karl Heinrich von
KURZBESCHREIBUNG Erzbischof von Mainz
GEBURTSDATUM 15. Juli 1622
GEBURTSORT Koblenz
STERBEDATUM 26. September 1679
STERBEORT Aschaffenburg