Karl Hans Albrecht

Karl Hans Albrecht (* 19. November 1919 in Trier; † 27. Mai 1965 in Evendorf) war ein deutscher Politiker der SPD.

Leben und Beruf

Karl Hans Albrecht wurde in Trier als Sohn eines Polizisten geboren. Aufgrund einer Versetzung seines Vaters wuchs er in Brandenburg an der Havel auf. Nachdem Albrechts Vater nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 aus der Polizei ausschied,[1] zog die Familie nach Dillingen/Saar. Am 16. August 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. September 1939 aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.127.166).[2][3] Nach dem Abitur nahm er ein Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt auf, das er als Bauingenieur abschloss. Anschließend war er als Architekt tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog er zunächst nach Wiesloch und dann nach Leimen, wo er bis zu seinem Tode lebte. Albrecht war zudem ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Volksbank Leimen und Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Baumeister. Er starb bei einem Verkehrsunfall in einem Baustellenbereich bei Evendorf in der Lüneburger Heide.

Albrecht war verheiratet und Vater einer Tochter. Nach ihm war das Karl-Hans-Albrecht-Haus, ein Studentenwohnheim in Karlsruhe, benannt, welches mittlerweile aber umbenannt wurde[4].

Politik

Albrecht trat in der unmittelbaren Nachkriegszeit der SPD bei. Innerparteilich war er Kreisvorsitzender der SPD im Landkreis Heidelberg. Dort war er auch Mitglied des Kreisrates. Zudem gehörte er dem Gemeinderat von Leimen an. Von 1960 bis zu seinem Tode war er Mitglied des baden-württembergischen Landtags, der ihn bereits zuvor zum Mitglied der Bundesversammlung 1954 gewählt hatte. Dabei wurde er sowohl 1960 als auch 1964 über ein Zweitmandat im Wahlkreis Heidelberg-Land gewählt. Im Landtag beschäftigte er sich vor allem mit Fragen des Bauwesens.[5] So lehnte er in einer Landtagsdebatte am 22. April 1961 die Pläne der damaligen Bundesregierung, zur Konjunkturdämpfung einen Baugenehmigungsstopp zu erlassen, für die SPD-Fraktion ab, weil sonst das Wohnungsbauprogramm des Landes gefährdet werde.[6]

  • Würdigung der SPD Leimen aus Anlass des 40. Todestages 2005, abgerufen am 15. Februar 2017.
  • Albrecht, Karl-Hans. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Abatz bis Azzola] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 13, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 187 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]). 

Einzelnachweise

  1. Die SPD Leimen schreibt in einer Würdigung Albrechts aus dem Jahre 2005, dass dessen Vater aus der Polizei ausschied, weil er sich nicht gleichschalten lassen wollte.
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/300497
  3. https://www.yumpu.com/de/document/read/5015746/ehemalige-mitglieder-der-nsdap-als-nachmalige-baden-wttbrg-
  4. Originals vom 19. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.domus7.org
  5. Nachruf auf den tödlich verunglückten SPD-Abgeordneten Karl-Hans Albrecht auf deutsche-digitale-bibliothek.de, abgerufen am 15. Februar 2017.
  6. Bericht des Süddeutschen Rundfunks über die Plenardebatte auf landesarchiv-bw.de, abgerufen am 15. Februar 2017.
Normdaten (Person): GND: 1012763781 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 171619495 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Albrecht, Karl Hans
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD), MdL
GEBURTSDATUM 19. November 1919
GEBURTSORT Trier
STERBEDATUM 27. Mai 1965
STERBEORT Evendorf