Karabinek wz. 1929

Karabinek wz. 1929
Allgemeine Information
Einsatzland Polen, Deutschland
Entwickler/Hersteller Państwowa Fabryka Karabinów, Warschau
Fabryka Broni, Radom
Produktionszeit 1930 bis 1939
Modellvarianten G29/40 (1940–1942)
Waffenkategorie Gewehr
Ausstattung
Gesamtlänge 1100 mm
Gewicht (ungeladen) 4,1 kg
Lauflänge 590 mm
Technische Daten
Kaliber 7,92 × 57 mm
Mögliche Magazinfüllungen 5 Patronen
Munitionszufuhr festes Kastenmagazin
Feuerarten Einzelfeuer
Visier offene Visierung
Verschluss Zylinderverschluss
Ladeprinzip Mehrlader
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Der Karabinek wz. 1929 (deutsch: Karabiner 29, kurz: K29) war ein auf dem Mauser System 98 basierendes Gewehr, das in den 1930er Jahren in der polnischen Armee eingeführt wurde. Bei der Wehrmacht wurde es ab 1940 als Gewehr 298 (p) als Beutewaffe eingesetzt. Zudem wurden von 1940 bis 1942 in Radom aus bereits produzierten Teilen Gewehre des Typs G29/40 unter Kontrolle durch Steyr Daimler Puch (damals Teil der Reichswerke Hermann Göring) für die deutsche Wehrmacht gebaut.

Geschichte

Karabinek wz. 1929 als Ausstellungsstück im Museum über den Warschauer Aufstand

Als die neu gegründete Zweite Polnische Republik 1920 zeitweise die Waffenfabrik Danzig in der Freien Stadt Danzig kontrollierte, wurden die dortigen Maschinen nach Warschau und Radom gebracht, um dort eigene Waffenproduktionen im Kernland aufzubauen[1]. Da die deutschen Maschinen für die Produktion von Gewehr 98 und Karabiner 98A eingerichtet waren, produzierte Polen direkte Kopien für die neu aufgestellte polnische Armee.[2] Da sich das Gewehr 98 im Polnisch-Sowjetischen Krieg als zu unhandlich erwiesen hatte, wurde ein kürzeres Gewehr mit dem Namen Karabiner 98 (poln. Karabinek wz. 1898, K98) entwickelt.[3][4][5] Der später entwickelte Karabiner 29 (K29) war dann im Wesentlichen eine Kopie des tschechischen Vz. 24 mit einer Länge von 1100 mm[6]. Da der bei allen Teilstreitkräften eingeführte K29 neuen Anforderungen der polnischen Infanterie nicht genügte, wurde dort 1934 mit dem K98a eine Waffe mit 1150 mm Länge eingeführt.[7] Bei der Wehrmacht wurde das Wz. 29 nach der Niederlage Polens im Zweiten Weltkrieg als Gewehr 298 (p) als Beutewaffe eingesetzt.

G29/40

Nach der Niederlage Polens 1939 wurden in Radom aus bereits produzierten Teilen von 1940 bis 1942 Gewehre des Typs G29/40 unter Kontrolle durch Steyr Daimler Puch für die deutsche Wehrmacht produziert. Sie waren den deutschen K98k-Gewehren in jeder Hinsicht ebenbürtig, aber aufgrund ihrer ausländischen Herkunft offiziell Gewehre zweiter Klasse. Daher wurden sie an Dienststellen des deutschen Militärs ausgegeben, die normalerweise keine hohe Priorität für neue Handfeuerwaffen hatten, wie die Kriegsmarine und die Luftwaffe. Ab etwa 1942 wurde die Produktion eingestellt, da zu diesem Zeitpunkt keine vorproduzierten Teile mehr zur Verfügung standen. Deshalb wurde die Produktion auf Pistolen umgestellt.[8] Als die Kriegslage 1944 eine Produktion in Polen gefährdete ließ Steyr Daimler Puch alle Maschinen für die Gewehrproduktion aus Warschau und Radom nach Österreich abtransportieren, wo anschließend KZ-Häftlinge aus dem KZ Gusen in Stollenanlagen weiter Gewehre für die Deutschen herstellen mussten.[9]

Einzelnachweise

  1. Pawel M. Rozdzestwienski, Krzysztof Haladaj: Karabiny i karabinki Mauser 98 w Wojsku Polskim w latach 1918–1939. 1. Auflage. ZP Grupa Sp-z o.o, Warschau 2010, ISBN 978-83-65005-27-4, S. 48 (polnisch). 
  2. Niel Grant: Weapon Band 39 Mauser Military Rifles. 1. Auflage. Osprey Publishing, Oxford 2015, ISBN 978-1-4728-0594-2 (englisch). 
  3. Pawel M. Rozdzestwienski, Krzysztof Haladaj: Karabiny i karabinki Mauser 98 w Wojsku Polskim w latach 1918–1939. 1. Auflage. ZP Grupa Sp-z o.o, Warschau 2010, ISBN 978-83-65005-27-4, S. 48 (polnisch). 
  4. W. H. B. Smith: Small Arms of the World The Basic Manual of Military Small Arms. 6. Auflage. The Stackpole Company, Harrisburg, PN (englisch). 
  5. Reiner Lidschun, Günter Wollert: Infanteriewaffen Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt bis 1945. Parragon Books, Königswinter, ISBN 978-1-4454-3816-0. 
  6. W. H. B. Smith: Small Arms of the World The Basic Manual of Military Small Arms. 6. Auflage. The Stackpole Company, Harrisburg, PN (englisch). 
  7. Pawel M. Rozdzestwienski, Krzysztof Haladaj: Karabiny i karabinki Mauser 98 w Wojsku Polskim w latach 1918–1939. 1. Auflage. ZP Grupa Sp-z o.o, Warschau 2010, ISBN 978-83-65005-27-4, S. 49 (polnisch). 
  8. Ian McCollum: RIA: Gewehr 29/40 Mauser. 8. Februar 2016, abgerufen am 21. August 2021 (amerikanisches Englisch). 
  9. KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Mauthausen Memorial: Das Konzentrationslager Gusen - Zwangsarbeit - Steyr-Daimler-Puch AG. 2021, abgerufen am 22. August 2021. 
Polen Handwaffen der Polnischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg
Seitenwaffen
Bagnety

Bagnet wz. 22 • Bagnet wz. 24 • Bagnet wz. 25 • Bagnet wz. 27 • Bagnet wz. 28 • Bagnet wz. 29

Säbel
Szable

Szabla wz. 1917 • Szabla wz. 1919 • Szabla wz. 1921 • Szabla wz. 1927 • Szabla wz. 34

Pistolen und Revolver
Pistolety i rewolwery

Vis wz. 35Nagant wz. NG 30

Gewehre und Karabiner
Karabiny i Karabinki

Sztucer kozienicki • Karabin mierosławka • Karabin wz. 98a • Karabin wz. 1921 • Karabin wz. 37S • Karabin wz. 38M • Karabinek wz. 91/98/23 • Karabinek wz. 29 • Karabinek KP-32

Maschinenpistolen
Pistolet maszynowy (pm)

pm wz. 39 • pm Bechowiec • pm Bechowiec-2 • pm Błyskawica • pm Choroszmanów • pm Kis • pm KOP-PAL • pm dywersyjny

Maschinengewehre
Karabin maszynowy (km)

rkm wz. 28ckm wz. 25ckm wz. 30 • ckm Typ B • ckm Typ C • lkm wz. 33 • lkm wz. 36 • lkm wz. 37

Granatwerfer
Granatniki

wz. 30 • wz. 36 • Łopuskiego • Szustra

Handgranaten
Granaty ręczne

wz. 23 • wz. 24 • wz. KC • wz. 23 • wz.33 • ET-40 Filipinka • R-42 Sidolówka • „Karbidówka“

Panzerabwehr

Karabin przeciwpancerny wz. 35

Flammenwerfer

Miotacz ognia wz. 1934

Handwaffen der Wehrmacht* im Zweiten Weltkrieg
Seitenwaffen

Bajonett S84/98Seitengewehr Modell 42Mauser C96LugerWalther P38Walther PPKeWalther PPSauer 38HMauser HScAstra 600Dreyse Modell 1907Volkspistole

Gewehre und
Karabiner

Karabiner 98kGewehr 24(t) • G29/40 • G33/40 G98/40Gewehr 41Gewehr 43/Karabiner 43Sturmgewehr 44Fallschirmjägergewehr 42Luftwaffendrilling M30 Sturmgewehr 45Volkssturmgewehr

Maschinenpistolen

MP18MP 34(ö)MP35MP40MP 41MP 3008Erma EMPErma EMP 44

Maschinengewehre

MG 08Maschinengewehr SchwarzloseMG 13MG 15MG 17MG 26(t)MG 30MG 34MG 42MG 45MG 131lMG28(p)MG 35/36

Granatwerfer

Granatwerfer 34Granatwerfer 36Granatbüchse 39Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42Granatwerfer 42

Handgranaten

Stielhandgranate 24Eihandgranate 39Stielhandgranate 43Splitterring

Panzerabwehr

FaustpatronePanzerfaustRaketenpanzerbüchse 54 (Panzerschreck)Panzerbüchse 38Panzerbüchse 39Panzerbüchse M.SS412-cm-Panzerabwehrbüchse 785 • Panzerwurfmine • HafthohlladungGeballte LadungSchießbecher

Flammenwerfer

Flammenwerfer 35Flammenwerfer 41Einstossflammenwerfer 46

Flugabwehr

Fliegerfaust

Beutewaffen

Pistole 625(f)Pistole 640(b)Pistole 35(p)Maschinenpistole MP 715(r)Maschinenpistole MP 717(r)Gewehr 24(t)Panzerbüchse 35(p)

(*) Sowie anderer deutscher militärischer Formationen