Joseph Bautz

Joseph Bautz (auch Josef; * 20. November 1843 in Keeken bei Kleve; † 19. März 1917 in Münster) war ein deutscher römisch-katholischer Priester und Theologe.

Leben

Grundzüge der Christlichen Apologetik, 2. Auflage, 1896 (Titelseite)

Nach dem Abitur am Collegium Augustinianum Gaesdonck studierte Bautz von 1863 bis 1867 an der Königlichen Theologischen und Philosophischen Akademie in Münster Philosophie und Theologie, unter anderem Dogmatik und Apologetik bei Anton Berlage. Am 20. Dezember 1867 empfing Bautz die Priesterweihe. Nach der Promotion zum lic. theol. im Jahre 1874 war er bis zu seiner Habilitation 1877 als Studienpräfekt am Collegium Ludgerianum in Münster tätig. Danach hielt er als Privatdozent an der theologischen Fakultät in Münster Vorlesungen und wurde 1892 zum außerordentlichen Professor für Dogmatik und Apologetik ernannt, als Nachfolger seines Lehrers Berlage. In demselben Jahr promovierte ihn seine Fakultät zum Dr. theol. h. c. Bautz lehrte 36 Jahre an der Münsterschen Universität. Da er sich vorwiegend mit Eschatologie befasste, bekam er im Volksmund den Spitznamen „Höllen-Bautz“. Er starb am 19. März 1917 in Münster; sein Grab findet sich auf dem dortigen Zentralfriedhof.

Schriften

  • Die Lehre vom Auferstehungsleibe nach ihrer positiven und speculativen Seite dargestellt. 1877
  • Der Himmel. Spekulativ dargestellt. 1881
  • Die Hölle. Im Anschluß an die Scholastik dargestellt. 1882; 2. Auflage, 1905
    Rezension zur 2. Ausgabe: Max Philipp Albert Kemmerich: Kultur-Kuriosa. 1. Band, Albert Langen, München 1910, S. 232–235 (Online-Version)
  • Das Fegfeuer. Im Anschluß an die Scholastik, mit Bezugnahme auf Mystik und Ascetik dargestellt. 1883
  • Weltgericht und Weltende. Im Anschluß an die Scholastik und die neuere Theologie dargestellt. 1886
  • Grundzüge der christlichen Apologetik. 1887; 2. Auflage, 1896; 3. Auflage, 1906
  • Grundzüge der katholischen Dogmatik. Vier Bände. 1888–1893; 2. Auflage, 1899–1903.

Literatur

  • Harald Wagner: Joseph Bautz – Hermann EisingErwin Iserloh. Fast vergessene Theologieprofessoren aus dem Bistum. In: Dorothea Sattler (Hrsg.): Gedenken und gestalten. 1200 Jahre Bistum Münster. Aschendorff, Münster 2005, ISBN 3-402-00213-2, S. 162–179.
  • Friedrich Wilhelm BautzJosef Bautz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 430–430. (weiterer BBKL-Artikel (Memento vom 13. Juni 2007 im Internet Archive) von Peter H. Görg nur im Internet kostenpflichtig zugänglich)
  • Peter H. Görg: Josef Bautz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 41, Bautz, Nordhausen 2020, ISBN 978-3-95948-474-9, Sp. 113–115 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Peter H. Görg: „Sagt an, wer ist doch diese“. Inhalt, Rang und Entwicklung der Mariologie in dogmatischen Lehrbüchern und Publikationen deutschsprachiger Dogmatiker des 19. und 20. Jahrhunderts. Nova & Vetera, Bonn 2007, ISBN 978-3-936741-51-3, S. 167–171.
Normdaten (Person): GND: 11757838X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 234454601 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bautz, Joseph
ALTERNATIVNAMEN Bautz, Josef
KURZBESCHREIBUNG deutscher römisch-katholischer Priester und Theologe
GEBURTSDATUM 20. November 1843
GEBURTSORT Keeken
STERBEDATUM 19. März 1917
STERBEORT Münster