Jerome Lowenthal

Jerome Lowenthal (* 11. Februar 1932 in Philadelphia) ist ein US-amerikanischer Pianist.

Leben

Lowenthal gab 1945 sein erstes öffentliches Konzert mit dem Philadelphia Orchestra. Am Curtis Institute of Music seiner Heimatstadt begann er bei Olga Samaroff ein Klavierstudium, das er bei William Kapell und Eduard Steuermann an der Juilliard School in New York City fortsetzte. Mit einem Fulbright-Stipendium verbrachte er 1956 in Paris, wo er an der École Normale de Musique von Alfred Cortot unterrichtet wurde.[1]

1957 erreichte er beim Internationalen Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni in Bozen gemeinsam mit Ivan Davis den zweiten Platz. Außerdem wurde er im selben Jahr 1957 mit dem ersten Preis des Kranichsteiner Musikpreises (Klavier) ausgezeichnet. 1960 war er Finalist beim Concours Musical Reine Elisabeth in Brüssel.[1]

Drei Jahre lebte und arbeitete er in Jerusalem (Akademie und Israel Philharmonic Orchestra). Konzertreisen führten ihn in die ganze Welt. Er konzertierte mit verschiedenen Ensembles und Musikern, u. a. Ursula Oppens. Er hat ein breites Repertoire; George Rochberg und Ned Rorem widmeten ihm Stücke. Allerdings liegen nur wenige Einspielungen, etwa mit dem Louisville Orchestra und dem Vancouver Symphony Orchestra, vor. Er widmete sich in seinen Gesamtaufnahmen von Klavierkonzerten den Komponisten Tschaikowski und Liszt. Bekannt wurden in Deutschland seine Gershwin-Einspielungen. Lowenthal arbeitete an einer Neubelebung Béla Bartóks.[1]

Im Jahre 1970 wurde er Dozent der Sommerkurse an der Music Academy of the West in Montecito, Kalifornien und 1990 Professor für Klavier an der Juilliard School in New York City.[1]

Lowenthal ist Träger der Ehrendoktorwürde des Cleveland Institute of Music.[2] 2016 war seine Einspielung The People United Will Never Be Defeated! (Frederic Rzewski) als Bestes klassisches Instrumentalsolo für die Grammy Awards nominiert.

In den International Piano Archives at Maryland der University of Maryland Libraries wird die Jerome Lowenthal Collection überliefert.[3]

Literatur

  • Ingo Harden: Jerome Lowenthal. In: Ingo Harden, Gregor Willmes: Pianistenprofile: 600 Interpreten: ihre Biografie, ihr Stil, ihre Aufnahmen. Bärenreiter, Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-1616-5, S. 456f.

Einzelnachweise

  1. a b c d Ingo Harden: Jerome Lowenthal. In: Ingo Harden, Gregor Willmes: Pianistenprofile: 600 Interpreten: ihre Biografie, ihr Stil, ihre Aufnahmen. Bärenreiter, Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-1616-5, S. 456f.
  2. Jerome Lowenthal, summeracademyofmusic.com, abgerufen am 30. Januar 2018.
  3. Jerome Lowenthal Collection, digital.lib.umd.edu, abgerufen am 30. Januar 2018.
Preisträger des Kranichsteiner Musikpreises – Klavier

geteilter 2. Preis: Alexander Jenner und André François Terrasse (1952) | geteilter 2. Preis: Robert-Alexander Bohnke und Patricia Carroll (1953) | Joan Rowland (1954) | 1. Preis: Marion Zarzeczna; 2. Preis: Elly Jeremias (1955) | Jorge Zulueta (1956) | geteilter 1. Preis: Jerome Lowenthal, Karl-Otto Plum und Helga Thieme (1957) | 1. Preis: Otto M. Zykan; geteilter 2. Preis: Gábor Gabos, Wolfgang Gayler und Rolf Kuhnert (1958) | 1. Preis: Erika Haase (1959) | 1. Preis: Thomas McIntosh; geteilter 2. Preis: Bruno Canino und Andor Losonczy; 3. Preis: Howard Lebow (1960) | 2. Preis: Howard Lebow (1961) | Richard Trythall (1969) | Herbert Henck (1972) | Peter Hill und Cristian Petrescu (1974) | David Arden (1976) | Bernhard Wambach (1982) | Steffen Schleiermacher (1986) | James Clapperton (1988) | Paulo Álvares (1990) | Ciro Longobardi (1994) | Xie Ya-ou (1996) | Hwa-Kyung Yim (1998) | Hsin-Huei Huang (2004)

Normdaten (Person): GND: 132883007 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81016946 | VIAF: 24787802 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Lowenthal, Jerome
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Pianist
GEBURTSDATUM 11. Februar 1932
GEBURTSORT Philadelphia