Jaroslav Čermák

Jaroslav Čermák
Schwarzfußindianer

Jaroslav Čermák (* 1. August 1830 in Prag; † 23. April 1878 in Paris) war ein tschechischer Maler.

Leben

Čermák studierte ab 1847 an der Prager Akademie der bildenden Künste bei Christian Ruben, setzte seine Studien 1849 in München und nach einer Reise über Dresden, Berlin und Düsseldorf in Antwerpen bei Gustave Wappers fort. 1850 trat er in die Galerie Gallaitain in Brüssel ein und lebte bis 1857 in Belgien. Danach hielt er sich in Frankreich, an der Riviera und in den Pyrenäen auf. Reisen führten ihn nach Dalmatien und Böhmen, 1865 bis 1867 besuchte er Italien, ehe er 1869 in Roscoff in der Bretagne sesshaft wurde. 1873 bot man Čermák das Amt des Direktors der Prager Akademie an. Aus persönlichen Gründen nahm er die Stelle nicht an. Er ist begraben auf dem Olšany-Friedhof in Prag.

Er stammte aus der Prager Akademikerfamilie Czermak. Der Psychiater Joseph Czermak und der Physiologe Johann Nepomuk Czermak waren seine Brüder.

Bedeutung

Obwohl er die meiste Zeit seines Lebens im Ausland verbrachte, verlor er nie den Kontakt zur Heimat. Er gestaltete in seinen Bildern nationale und historische Themen aus der böhmischen Geschichte, vor allem aus der Zeit der Hussiten. Ebenso stellte er die Kämpfe der Südslawen in Montenegro gegen die Türken dar. Neben Historien- und Genrebildern malte Čermák auch Stillleben und Porträts.

Stilistisch zeugen seine Bilder von einer akademischen Auffassung und sind von romantischem Pathos getragen.

Werke

  • Fischer mit einem Knaben, Öl auf Leinwand, 62,5 × 47,5 cm (Prag, Nationalgalerie, Inv. Nr. O 10255), 1857.
  • Montenegrinische Madonna, Öl auf Leinwand, 122 × 89 cm (Prag, Nationalgalerie, Inv. Nr. O 1830), um 1865.
  • Montenegrinerin, Öl auf Holz, 35 × 25,5 cm (Sammlung Kooperativa, Wiener Städtische Versicherung), um 1865.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Čermák, Jaroslau. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 2. Theil. Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1857, S. 321 f. (Digitalisat).
  • Constantin von Wurzbach: Czermak, Jaroslaw. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 11. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 386 f. (Digitalisat).
  • Eduard Siblík: Le peintre Jaroslav Čermák 1830–1878. Prag und Paris 1930
  • Jaroslav Čermák. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 161.
  • Sáva Šabouk: Encyklopedie světového malířstvi. Academia ČSAV, Prag 1975.
  • Věra Soukupová: Jaroslav Čermák. Odeon Prag 1981.
  • Markéta Theinhardt: Jaroslav Čermák, un peintre tchèque entre Paris et les Balkans. in: Le voyage dans les confins. Centre Interdisciplinaires de Recherches Centre-Européennes, Paris 2003.

Weblinks

Commons: Jaroslav Čermák – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Normdaten (Person): GND: 121089630 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81138660 | VIAF: 75183936 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Čermák, Jaroslav
ALTERNATIVNAMEN Jaroslav Cermak
KURZBESCHREIBUNG tschechischer Maler
GEBURTSDATUM 1. August 1830
GEBURTSORT Prag
STERBEDATUM 23. April 1878
STERBEORT Paris