Henry Enfield Roscoe

Henry Enfield Roscoe, um 1880

Sir Henry Enfield Roscoe (* 7. Januar 1833 in London; † 18. Dezember 1915 in West Horsley) war ein britischer Chemiker. Er stellte 1867 metallisches Vanadium dar.

Er war der Sohn des Barristers Henry Roscoe und seiner Frau Maria, Tochter des Kaufmanns Thomas Fletcher. Roscoe besuchte das University College in London. Nach einem Studium in Heidelberg arbeitete er unter Robert Wilhelm Bunsen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Er übernahm 1857 den Lehrstuhl für Chemie am Owens-College in Manchester. Wichtige Arbeitsgebiete waren Fotometrie (Bunsen-Roscoe-Gesetz) und Spektralanalyse sowie die Chemie der Übergangselemente Wolfram und Vanadium.

1863 heiratete er Lucy Potter († 1910), die Tochter von Edmund Potter. Beatrix Potter war seine Nichte.

1863 wurde er als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die ihm 1873 die Royal Medal verlieh. 1874 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] 1884 wurde er zum Knight Bachelor geadelt.[2] 1882 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[3] Im Jahr 1887 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1890 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 1893 als korrespondierendes Mitglied in die Académie des sciences[4] gewählt.

Ein von James Blake 1876 erstbeschriebenes Mineral erhielt Roscoe zu Ehren den Namen Roscoelith.[5]

Einzelnachweise

  1. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 205.
  2. Eintrag zu Roscoe; Sir; Henry Enfield (1833 - 1915) im Archiv der Royal Society, London
  3. Prof. Dr. Sir Henry Enfield Roscoe, Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  4. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe R. Académie des sciences, abgerufen am 22. Februar 2020 (französisch). 
  5. Roscoelite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 76 kB; abgerufen am 31. Mai 2023]). 

Schriften

  • Kurzes Lehrbuch der Chemie: nach den neuesten Ansichten der Wissenschaft. – Dt. Ausg. / bearb. von Carl Schorlemmer.
  • Ein Leben der Arbeit, Leipzig 1919 (Autobiographie)

Weblinks

Commons: Henry Enfield Roscoe – Sammlung von Bildern
  • Literatur von und über Henry Enfield Roscoe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Informationen zu und akademischer Stammbaum von Henry Enfield Roscoe bei academictree.org
Normdaten (Person): GND: 107710978 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n86863552 | VIAF: 46806753 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Roscoe, Henry Enfield
KURZBESCHREIBUNG britischer Chemiker
GEBURTSDATUM 7. Januar 1833
GEBURTSORT London
STERBEDATUM 18. Dezember 1915
STERBEORT West Horsley