Ernst Winsauer

Ernst Winsauer (* 27. Februar 1890 in Dornbirn[1]; † 28. November 1962 in Bregenz) war Landeshauptmann Vorarlbergs.

Leben

Ernst Winsauer besuchte in Dornbirn die Oberrealschule. Während seiner Schulzeit gründet er am 12. Jänner 1907 die KMV Siegberg Dornbirn. Er studierte Chemie an der TH Prag und war seit 1909 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Vandalia Prag. Ab 1925 war er Vizepräsident der Bauernkammer Vorarlbergs. Von 17. Juli 1929 bis 2. Mai 1934 war er Mandatar der Christlichsozialen Partei im Nationalrat.

Am 24. Juli 1934 wurde er mit Zustimmung des Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß zum Landeshauptmann ernannt. In dieser Funktion war er auch Mitglied des Länderrats und des Bundestags. Am Abend des 11. März 1938 übertrug er widerstandslos die Amtsgeschäfte an seinen ehemaligen Mitschüler und designierten NSDAP-Gauleiter Anton Plankensteiner. Am 17. März leistete Winsauer den Eid auf Adolf Hitler. Er trat in die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt und 1939 die Deutsche Arbeitsfront ein, denen er bis Kriegsende 1945 angehörte. Durch Fürsprache seines Freundes Plankensteiner konnte er in seinen Zivilberuf als Direktor der Chemischen Versuchsanstalt des Landes Vorarlberg in Bregenz zurückkehren.[2]

1945 war Winsauer Bundesrat sowie Unterstaatssekretär für Volksernährung in der Provisorischen Staatsregierung Renner. Bis 1955 war er als Direktor der „Chemischen Versuchsanstalt des Landes Vorarlberg“ in Bregenz tätig.

Literatur

  • Gertrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat: Christlich – ständisch – autoritär, 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, Bundeskulturrates, Bundeswirtschaftsrates und Länderrates sowie des Bundestages. Hrsg. durch das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und die Österreichische Gesellschaft für Historische Quellenstudien, Wien 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 264f.
  • Ernst Winsauer im Biographischen Lexikon (Biolex) des Österreichischen Cartellverbands (ÖCV)
  • Ernst Winsauer auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
  • Biografie von Ernst Winsauer auf der Website des Vorarlberger Landtags.

Einzelnachweise

  1. Matricula Online – Dornbirn- St.Martin: römisch-katholische Pfarre, Taufbuch, 1876–1901, Seite 215, Eintrag Nr. 16, 5. Zeile – das im Geburtseintrag angegebene Sterbedatum (28.11.1890) ist laut Parlaments-Info nicht korrekt
  2. Wolfgang Weber: Vorarlberg im März 1938. 2008, S. 9 ff. 
Landeshauptleute Vorarlbergs

Monarchie: Sebastian Ritter von Froschauer | Anton Jussel | Karl Graf von Belrupt-Tissac | Adolf Rhomberg

Erste Republik: Otto Ender | Ferdinand Redler | Otto Ender | Ernst Winsauer

Deutsches Reich (Gauleiter): Anton Plankensteiner | Franz Hofer

Zweite Republik: Ulrich Ilg | Herbert Keßler | Martin Purtscher | Herbert Sausgruber | Markus Wallner

Karl Renner | Leopold Figl / Johann Koplenig / Adolf Schärf

Karl Altmann | Johann Böhm | Rudolf Buchinger | Raoul Bumballa | Franz David | Josef Enslein | Ernst Fischer | Laurenz Genner | Josef Gerö | Karl Gruber | Ernst Hefel | Eduard Heinl | Oskar Helmer | Heinrich Herglotz | Franz Honner | Josef Kraus | Andreas Korp | Hermann Lichtenegger | Karl Lugmayer | Alois Mentasti | Otto Mödlagl | Ferdinand Nagl | Alfred Neumann | Helene Postranecky | Julius Raab | Franz Rauscher | Hans Rizzi | Max Scheffenegger | Heinrich Schneidmadl | Vinzenz Schumy | Josef Sommer | Karl Waldbrunner | Alois Weinberger | Ernst Winsauer | Franz Winterer | Georg Zimmermann

Personendaten
NAME Winsauer, Ernst
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Politiker, Vorarlberger Landeshauptmann der ersten Republik, Mitglied des Nationalrates und des Bundesrates
GEBURTSDATUM 27. Februar 1890
GEBURTSORT Dornbirn
STERBEDATUM 28. November 1962
STERBEORT Bregenz