Eddie Quillan

Edward „Eddie“ Quillan (* 31. März 1907 in Philadelphia, Pennsylvania; † 19. Juli 1990 in Burbank, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler.

Leben

Eddie Quillan war eines von fünf Kindern von Joseph und Sarah Quillan, den Leitern einer Vaudeville-Theatergruppe, genannt The Rising Generation. Mit seinen Geschwistern stand Eddie ab seinem siebten Lebensjahr auf der Bühne, und war bald ein Allround-Talent, dessen Repertoire von Singen übers Tanzen bis hin zum Stand Up-Komik reichte. Bald tourten die Quillans überall in den USA und traten unter anderem im Orpheum Theatre auf. 1925 trat die Theatergruppe erstmals in Los Angeles auf, wo der 18-jährige Eddie Quillan von Filmproduzent Mack Sennett entdeckt wurde. Ein Jahr später, 1926, debütierte er in A Love Sundae, einer in Schwarzweiß gedrehten Stummfilm-Komödie. Sennett war es, der Quillan zunächst groß hinaus brachte. So drehte er über 20 Spielfilme unter Sennetts Leitung.

Die 1930er Jahre des 20. Jahrhunderts waren es, in denen Quillan in zahlreichen großen Spielfilmen zu sehen war. Zu Anfang der Dekade spielte Quillan mehrere jugendliche Hauptrollen, etwa in Night Work (1930) oder Girl Crazy (1932). Da er für einen klassischen Hollywood-Hauptdarsteller allerdings etwas zu klein war, musste Quillan sich bald auf Nebenrollen verlegen, häufig ängstlicher oder tragischer Natur. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören der 1935 produzierte Abenteuerfilm Meuterei auf der Bounty und die Filmbiografie Der junge Mr. Lincoln, mit Henry Fonda in der Titelrolle, den John Ford 1939 inszenierte. Mit Ford und Fonda arbeitete Quillan ein Jahr später erneut bei der Literaturverfilmung Früchte des Zorns zusammen, hier läuft Quillans Figur seiner schwangeren Ehefrau auf der Suche nach besserer Arbeit weg.

Doch bald war das Interesse der Hollywoodproduzenten an Quillan erschöpft, so dass sich dieser schnell in B-Movies wiederfand. Dennoch blieb er auch in den folgenden Jahrzehnten ein vielbeschäftigter Nebendarsteller. Ab den 1950er Jahren wirkte Quillan fast ausschließlich nur in Fernsehserien, wie Rauchende Colts und Die Straßen von San Francisco mit. Auch wirkte er zwischen 1977 und 1983 in sieben Episoden von Unsere kleine Farm mit, immer in verschiedenen Gastrollen. 1987, nach einer Gastrolle in Matlock zog sich Quillan aus der Schauspielerei zurück. Er, der praktisch Aufstieg und Fall des klassischen Hollywoodfilms erlebt hatte, war nun Interviewpartner von Filmhistorikern.

Drei Jahre später starb Eddie Quillan, der nie verheiratet war, und auch keine Kinder hatte, im Alter von 83 Jahren an Krebs. Er liegt bei Los Angeles begraben.

Filmografie (Auswahl)

Kino

  • 1926: A Love Sundae (Kurzfilm)
  • 1927: Catalina, Here I Come (Kurzfilm)
  • 1927: The Golf Nut (Kurzfilm)
  • 1928: Das gottlose Mädchen (The Godless Girl)
  • 1929: The Sophomore
  • 1930: Night Work
  • 1930: Big Money
  • 1931: Stout Hearts and Willing Hands (Kurzfilm)
  • 1931: Sweepstakes
  • 1931: The Tip-Off
  • 1931: The Big Shot
  • 1932: Girl Crazy
  • 1933: Strictly Personal
  • 1933: Broadway to Hollywood
  • 1933: Meet the Baron
  • 1934: Hollywood Party
  • 1934: Gridiron Flash
  • 1935: Meuterei auf der Bounty (Mutiny on the Bounty)
  • 1936: The Mandarin Mystery
  • 1937: London by Night
  • 1937: Die große Stadt (Big City)
  • 1939: Ein ideales Paar (Made for Each Other)
  • 1939: Black River (Allegheny Uprising)
  • 1939: The Family Next Door
  • 1939: The Flying Irishman
  • 1939: Der junge Mr. Lincoln (Young Mr. Lincoln)
  • 1940: Früchte des Zorns (The Grapes of Wrath)
  • 1940: Dancing on a Dime
  • 1941: Die Abenteurerin (The Flame of New Orleans)
  • 1941: Too Many Blondes
  • 1941: Flying Blind
  • 1942: Der Gentleman-Killer (Kid Glove Killer)
  • 1943: It Ain't Hay
  • 1943: Alaska Highway
  • 1943: Here Comes Kelly
  • 1944: The Impostor
  • 1944: Slightly Terrific
  • 1944: Dixie Jamboree
  • 1944: Dark Mountain
  • 1944: Mystery of the River Boat
  • 1945: Jungle Queen
  • 1945: Jungle Raiders
  • 1945: Sensation Hunters
  • 1952: A Fool and His Honey (Kurzfilm)
  • 1954: Brigadoon
  • 1955: Nobody's Home (Kurzfilm)
  • 1961: Ich bin noch zu haben (The Ladies Man)
  • 1962: Immer nur deinetwegen (Who’s Got the Action?)
  • 1963: Papa’s Delicate Condition
  • 1963: Summer Magic
  • 1963: Wenn mein Schlafzimmer sprechen könnte (Come Blow Your Horn)
  • 1963: Promises! Promises!
  • 1963: Im Sattel ritt der Tod (Gunfight at Comanche Creek)
  • 1963: In Liebe eine 1 (Take Her, She’s Mine)
  • 1963: Eine zuviel im Bett (Move Over, Darling)
  • 1964: Tolle Nächte in Las Vegas (Viva Las Vegas)
  • 1964: Helden ohne Hosen (Advance to the Rear)
  • 1965: Ein Zebra in der Küche (Zebra in the Kitchen)
  • 1965: Colorado Saloon 12 Uhr 10 (The Bounty Killer)
  • 1966: The Ghost and Mr. Chicken
  • 1966: Frankie und Johnny (Frankie and Johnny)
  • 1967: Acht gehen türmen (Eight on the Lam)
  • 1967: Leitfaden für Seitensprünge (A Guide for the Married Man)+
  • 1968: The Wicked Dreams of Paula Schultz
  • 1968: The Shakiest Gun in the West
  • 1968: Did You Hear the One About the Traveling Saleslady?
  • 1969: Angel in My Pocket
  • 1969: Hello, Dolly!
  • 1971: How to Frame a Figg
  • 1972: Es kracht, es zischt, zu seh’n ist nischt (Now You See Him, Now You Don’t)
  • 1975: Der Retorten-Goliath (The Strongest Man in the World)
  • 1978: Zirkuszauber (Mr. Too Little)

Fernsehen

Weblinks

  • Eddie Quillan bei IMDb
Normdaten (Person): GND: 1062321529 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85151570 | VIAF: 156149066356565600711 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Quillan, Eddie
ALTERNATIVNAMEN Quillan, Edward
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler
GEBURTSDATUM 31. März 1907
GEBURTSORT Philadelphia, Pennsylvania, Vereinigte Staaten
STERBEDATUM 19. Juli 1990
STERBEORT Burbank, Kalifornien, Vereinigte Staaten