Charles von Graffenried

Karl Edmund «Charles» von Graffenried[1] (* 19. Juli 1925[2] in Bern[3]; † 10. Juli 2012 in Worb[2]) war ein Schweizer Fürsprecher, Bankier und Verleger.

Leben

Neues Schloss Worb (ab 1734 für Franz Ludwig von Graffenried erbaut, 1985 zurückerworben)

Er gehörte der bernischen Patrizierfamilie Graffenried an, studierte Rechtswissenschaft an der Universität Bern[4], wo er Mitglied der Studentenverbindung Zähringia Bernensis wurde, und wurde Fürsprecher und Notar.

Er übernahm das Anwalts- und Treuhandbüro seines Vaters und bildete daraus die Von-Graffenried-Gruppe mit einer Privatbank, einem Liegenschaftsunternehmen, einer Treuhand und einem Rechtsbereich.[5] Sein Vermögen wurde 2011 vom Wirtschaftsmagazin Bilanz auf 350 Millionen Franken geschätzt.[6] 1985 erwarb er das Neue Schloss Worb für die Familie zurück.

1979 fusionierte er die Berner Nachrichten und das Berner Tagblatt zur Berner Zeitung. Aus der Herausgeberin Berner Tagblatt Medien AG machte er 2001 die Espace Media AG, deren Verwaltungsratspräsident er war. 2007 verkaufte er die Espace Media an die Tamedia und nahm Einsitz in deren Verwaltungsrat. Bis zu seinem Tod war er Verleger der Berner Zeitung und der Zeitung Der Bund.[6]

Von Graffenried war zweimal verheiratet und hatte sechs Kinder, darunter der Fotograf Michael von Graffenried.[5]

Literatur

  • Hans Braun: Geschichte der Familie von Graffenried. Notabeln – Patrizier – Bürger. Mit einem Vorwort und herausgegeben von Charles von Graffenried. Stämpfli, Bern 2012, ISBN 978-3-7272-1214-7.
  • Peter Ziegler, Georges Bindschedler (Hrsg.): Medien Verleger und Unternehmertum. Festschrift für Charles von Graffenried zum 75. Geburtstag. Haupt, Bern 2001, ISBN 3-258-06196-3.

Weblinks

  • Margrit Sprecher: «Zu wenig Herz vermutlich». Porträt in der Neuen Zürcher Zeitung. 28. März 2010
  • Willi Wottreng: Stratege von Berner Adel (Memento vom 16. Januar 2013 im Webarchiv archive.today). Nachruf in: NZZ am Sonntag. 22. Juli 2012
  • Stefan von Bergen: Ausnahmeberner mit Draht zur Zukunft. In: Berner Zeitung. 24. Februar 2013
  • Stefan von Bergen: Wie sich der kühne Verleger an Bern rieb. In: Berner Zeitung. 16. März 2013
  • Stefan von Bergen: Wie der Verleger selbst im Rückzug nie seine Souveränität verlor. In: Berner Zeitung. 6. April 2013

Einzelnachweise

  1. Tamedia Espace AG, Internet-Auszug, Handelsregister des Kantons Bern, abgerufen am 4. April 2018.
  2. a b Charles von Graffenried: 19. Juli 1925–10. Juli 2012 (Memento vom 12. Juli 2012 auf WebCite). Website der Von-Graffenried-Gruppe.
  3. Charles von Graffenried. (Memento vom 4. Mai 2014 im Internet Archive). In: Werbewoche. 18. August 2005.
  4. Charles von Graffenried ist tot. In: Berner Zeitung. 11. Juli 2012, abgerufen am 4. April 2018.
  5. a b Pietro Supino: «Ein Vorbild, eine menschliche Bereicherung». In: Tages-Anzeiger. 11. Juli 2012, abgerufen am 4. April 2018.
  6. a b Verleger Charles von Graffenried ist gestorben. In: Handelszeitung. 11. Juli 2012, abgerufen am 4. April 2018.
Normdaten (Person): GND: 173476384 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nb2002043227 | VIAF: 31504240 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Graffenried, Charles von
ALTERNATIVNAMEN Graffenried, Karl Edmund von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Rechtsanwalt, Bankier und Verleger
GEBURTSDATUM 19. Juli 1925
GEBURTSORT Bern
STERBEDATUM 10. Juli 2012
STERBEORT Worb