Caspar Rudolph

Porträt um 1560

Caspar Rudolph (auch Caspar Rudolphi; * 1501 in Cannstatt; † 23. August 1561 in Marburg) war ein deutscher Philosoph, Schulmann und Hochschullehrer.

Leben

Rudolph studierte an der Universität Tübingen. Dort erlangte er den Bakkalaureusgrad sowie den Magistergrad. Er kam als Lehrer an die Schule in Esslingen am Neckar, ging dann an die Universität Wittenberg, an der er einen weiteren Magistergrad erhielt. Er kehrte aber aufgrund der Unruhen bezüglich der Reformation in seine Heimat zurück. In der weiteren Zeit wirkte er als Lehrer in Waiblingen, Lauingen und Nördlingen.

Rudolph folgte 1530 einem Ruf als Rektor an Pädagogium Marburg. 1533 wurde er außerdem Professor der Dialektik an der Universität Marburg. Als solcher verfasste er mit Chaspari Rhodolphi Dialectica ein Lehrbuch, das weite Verbreitung fand. Es wurde in mindestens zwölf Auflagen gedruckt. Vom 1537 bis 1542 wirkte er außerdem als Ephorus des Pädagogiums. 1547 sollte er für zwei Jahre zur Einrichtung eines Pädagogiums nach Friedberg kommen, allerdings wurde dieser Ruf rückgängig gemacht. Stattdessen wurde er zum 1. Dezember 1547 nach Kassel berufen, um die dortige Schule zu reformieren. Die gleiche Aufgabe kam ihm am Pädagogium in Marburg zu. Von 1548 bis 1550 wirkte er dann tatsächlich in Friedberg. Anschließend war er wieder Professor in Marburg.

Rudolph leitete 1542 als Rektor die Universität Marburg. Von 1554 bis 1561 war er außerdem Stipendiatenephorus der Hessischen Stipendiatenanstalt.

Werke (Auswahl)

  • In Rhodolphi Agricolae de inventione dialectica libros tres, Scholia adpositis, Marburg 1538.
  • Chaspari Rhodolphi Dialectica: Ad praescriptum Organi Aristotelici, Ex Interpretibus Graecis congesta, copiosius[que] multò.quàm hactenus, tractata. ... Adceßit postremò Epitome Dialectices, pro pueris Paedagogicis. Item, In Dialecticam Rhod. Agricolae Scholia, Eodem... Egenolph, Frankfurt am Main 1550.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Strieder: Friedrich Wilhelm Strieders Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte, Band 12, Griesbach, Kassel 1799, S. 132–134.
  • Carl von PrantlRodolph, Kaspar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 35.
  • Franz Gundlach: Catalogus professorum academiae Marburgensis, Band 1, Von 1527 bis 1910, Elwert, Marburg 1927, Nr. 478.
Normdaten (Person): GND: 119807629 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2012010034 | VIAF: 64825076 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Rudolph, Caspar
ALTERNATIVNAMEN Rudolphi, Caspar; Rudolph, Kaspar
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph, Schulmann und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 1501
GEBURTSORT Cannstatt
STERBEDATUM 23. August 1561
STERBEORT Marburg