Biniam Girmay

Biniam Girmay
Biniam Girmay beim Grand Prix Cycliste de Québec 2022
Biniam Girmay beim Grand Prix Cycliste de Québec 2022
Zur Person
Vollständiger Name Biniam Girmay Hailu
Spitzname Bini (ቢኒ)
UCI-Id 10063820223
Geburtsdatum 2. April 2000 (24 Jahre)
Nation Eritrea Eritrea
Disziplin Straße
Körpergröße 184 cm
Renngewicht 70 kg
Zum Team
Aktuelles Team Intermarché-Wanty
Funktion Sprinter, Klassikerfahrer
Internationale Team(s)
2020–07/21
08/21-
Delko
Intermarché-Wanty
Wichtigste Erfolge
Gent–Wevelgem 2022
eine Etappe Giro d’Italia 2022
eine Etappe Tour de Suisse 2023
Letzte Aktualisierung: 7. Mai 2024
Biniam Girmay beim Grand Prix Cycliste de Montreal (2022)

Biniam Girmay Hailu (Tigrinya ቢንያም ግርማይ; * 2. April 2000 in Asmara) ist ein eritreischer Radrennfahrer.

Sportliche Laufbahn

2018 wurde Biniam Girmay dreifacher Junioren-Afrikameister, im Straßenrennen, im Einzelzeitfahren sowie im Mannschaftszeitfahren. Im selben Jahr, in dem er für die Mannschaft des Centre Mondial du Cyclisme fuhr,[1] gewann er in Belgien die erste Etappe des Junioren-Rennens Aubel-Thimister-Stavelot, vor dem zweifachen U23-Europameister Remco Evenepoel. Beim GP Rüebliland in der Schweiz belegte er Rang zwei. Im September startete er bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2018 in Innsbruck, belegte im Straßenrennen der Junioren Platz 13 und im Zeitfahren Platz 15. Bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 in Buenos Aires belegte er im Straßenrennen Rang 14.

Bei seinem ersten internationalen Wettbewerb im Erwachsenenbereich, dem Etappenrennen der ersten UCI-Kategorie La Tropicale Amissa Bongo 2019 in Gabun, gewann Girmay für die eritreische Nationalmannschaft gegen die Konkurrenz europäischer Professional Continental Teams im Massensprint die dritte Etappe.[2] Im August wurde er Fünfter der abschließenden Etappe der Tour de l’Avenir, die er auf dem 43. Gesamtrang beendete.

Für das Jahr 2020 erhielt Biniam Girmay einen Vertrag beim französischen UCI ProTeam NIPPO DELKO One Provence. Bei der La Tropicale Amissa Bongo gewann er zwei Etappen und die Punktewertung, ehe er sich bei der Trofeo Laigueglia nur dem Italiener Giulio Ciccone geschlagen geben musste. Auch bei der Tour du Rwanda sprintete er zu mehreren Podestplätzen und wurde Zweiter im Abschlusszeitfahren, das über die Mur du Kigali führte. Nach der COVID-19-Pandemie bedingten Rennpause belegte er Rang zwei beim französischen Eintagesrennen der Tour du Doubs.

Im August des Jahres 2021 wechselte Biniam Girmay während der Saison zum Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux Team, das als UCI WorldTeam bei den größten und wichtigsten Radrennen des Straßenradsports startberechtigt war.[3] Sein Debüt für die belgische Mannschaft gab er bei der Polen-Rundfahrt, ehe er mit dem Classic Grand Besançon Doubs seinen ersten Saisonsieg feierte. Nachdem er neuerlich Zweiter der Tour du Doubs geworden war, errang Girmay bei den Straßenweltmeisterschaften in Belgien die Silbermedaille im Straßenrennen der Klasse-U23. Es war die erste WM-Medaille für einen Fahrer aus seinem Heimatland.[4]

Zum Auftakt der Saison 2022 gewann er die Trofeo Alcúdia der Mallorca Challenge im Massensprint.[5] Mit dem fünften Platz beim E3 Saxo Bank Classic erreichte er seine erste Top-Ten-Platzierung in einem Klassiker der World Tour.[6] Nur zwei Tage später gewann er Gent–Wevelgem im Sprint aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe.[7] Damit war er der erste Radprofi aus Afrika, der einen Klassiker für sich entschied.[8] Nach seiner Rückkehr in sein Heimatland wurde er in den Straßen der Hauptstadt Asmara von seinen Landsleuten gefeiert.[9] Beim Giro d’Italia 2022 gewann er als erster Eritreer eine Etappe, als er die 10. Etappe im Sprint in Jesi für sich entscheiden konnte. Zur 11. Etappe konnte er tags drauf jedoch nicht antreten, da ihm bei der Siegerehrung der Korken der Champagnerflasche ins linke Auge geflogen war.[10] Nach seiner Genesung gewann Biniam Girmay das Einzelzeitfahren der eritreischen Meisterschaften und sprintete beim Grand Prix Cycliste de Québec zum dritten Rang. Bei einem seiner letzten Rennen der Saison, dem Grand Prix de Wallonie, musste er sich im Zielsprint zur Zitadelle von Namur nur dem Niederländer Mathieu van der Poel geschlagen geben.

Im Frühjahr 2023 gewann Girmay eine Etappe der Valencia-Rundfahrt. Bei seinem ersten Antritt bei der Flandern-Rundfahrt kam er zu Sturz und musste das Rennen aufgrund einer Gehirnerschütterung aufgeben.[11] Sein Comeback feierte er mit Rang vier bei der Brussels Cycling Classic, ehe er am 12. Juni 2023 im Sprint die zweite Etappe der Tour de Suisse vor Arnaud Démare und Wout van Aert gewann. Im Anschluss bestritt er die Tour de France 2023, bei der er im Massensprint der 7. Etappe mit Rang drei seine beste Tagesplatzierung einfuhr.

Zu Beginn der Saison 2024 gewann Biniam Girmay die Surf Coast Classic in Australien. Bei Dwars door Vlaanderen war Girmay in einen schweren Massensturz involviert, ging jedoch dennoch wenige Tage später bei der Flandern-Rundfahrt an den Start, wo er den 59. Platz belegte.[12] Beim Giro d’Italia 2024 kam er auf der 4. Etappe zweimal zu Sturz und gab die Rundfahrt auf.[13]

Ehrungen

2020, 2021 sowie 2022 wurde Girmay zu Afrikas Radsportler des Jahres gewählt.[14][15]

Erfolge

2018
  • Junioren-Afrikameister – Straßenrennen, Einzelzeitfahren, Mannschaftszeitfahren (mit Hager Mesfin, Tomas Yosief und Natan Ghirmay)
  • eine Etappe Aubel-Thimister-Stavelot (Junioren)
2019
2020
2021
2022
2023
2024

Wichtige Platzierungen

Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Weblinks

Commons: Biniam Ghirmay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Biniam Girmay in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Biniam Girmay in der Datenbank von ProCyclingStats.com

Einzelnachweise

  1. Biniam Girmay confirme et expose son talent devant les pros. In: cyclingpro.net. 23. Januar 2019, abgerufen am 23. Januar 2019 (französisch). 
  2. 18-jähriger Eritreer jubelt, Greipel diesmal Fünfter. In: radsport-news.com. 23. Januar 2019, abgerufen am 25. Januar 2019. 
  3. CyclingPub.com - Biniam Girmay Hailu signs for Intermarche-Wanty-Gobert and starts in upcoming Tour de Pologne. Abgerufen am 13. Januar 2024. 
  4. History-maker: Biniam Ghirmay scores first road worlds medal for Eritrea. In: velonews.com. 25. September 2021, abgerufen am 25. September 2021 (englisch). 
  5. Trofeo Alcudia: Biniam Ghirmay siegt im Sprint vor Ryan Gibbons. In: Velomotion. 27. Januar 2022, abgerufen am 25. März 2022 (deutsch). 
  6. Grand Prix E3 Harelbeke (BEL) | Ergebnisse 2022. In: radsport-news.com. Abgerufen am 25. März 2022. 
  7. Girmay düpiert bei Gent-Wevelgem die Routiniers. In: radsport-news.com. Abgerufen am 27. März 2022. 
  8. Afrikas erster Klassiker-Sieger: Girmay überwältigt. In: classic.rad-net.de. 28. März 2022, abgerufen am 29. März 2022. 
  9. Girmay nach Gent-Wevelgem-Triumph in Eritrea gefeiert. In: rad-net.de. 1. April 2022, abgerufen am 3. April 2022. 
  10. Korken ins Auge: Biniam Girmay steigt wegen kurioser Verletzung aus Giro d'Italia aus. 18. Mai 2022, abgerufen am 21. Mai 2022. 
  11. Biniam Girmay suffers concussion following Tour of Flanders crash. 3. April 2023, abgerufen am 13. Januar 2024 (englisch). 
  12. DPA: Flandern-Rundfahrt 2024: Update zu Pedersen, van Aert, Girmay & Stuyven. Abgerufen am 7. Mai 2024. 
  13. Nach zwei Stürzen ist der Giro für Girmay beendet | radsport-news.com. Abgerufen am 7. Mai 2024. 
  14. Ryan Dabbs: Biniam Girmay named African Cyclist of the Year after momentous World Championship performance. In: cyclingweekly.com. 15. Dezember 2021, abgerufen am 25. März 2022 (englisch). 
  15. Barry Ryan: Biniam Girmay voted African Cyclist of the Year for third time in succession. In: cyclingnews.com. 14. Dezember 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (englisch). 

1934 Gustave van Belle | 1935 Albert Depreitere | 1936, 1937 Robert Van Eenaeme | 1938 Hubert Godart | 1939 André Declerck | 1940–44 nicht ausgetragen | 1945 Robert Van Eenaeme | 1946 Ernest Sterckx | 1947 Maurice Desimpelaere | 1948 Valère Ollivier | 1949 Marcel Kint | 1950, 1955 Albéric Schotte | 1951 André Rosseel | 1952, 1953 Raymond Impanis | 1954 Rolf Graf | 1956, 1957, 1962 Rik Van Looy | 1958 Noël Foré | 1959 Leon Vandaele | 1960, 1961 Frans Aerenhouts | 1963 Benoni Beheyt | 1964 Jacques Anquetil | 1965 Noël De Pauw | 1966 Herman Van Springel | 1967, 1970, 1973 Eddy Merckx | 1968 Walter Godefroot | 1969 Willy Vekemans | 1971 Georges Pintens | 1972 Roger Swerts | 1973, 1978, 1979 Roger De Vlaeminck | 1974 Barry Hoban | 1975, 1976 Freddy Maertens | 1977 Bernard Hinault | 1978 Ferdi Van Den Haute | 1979 Francesco Moser | 1980 Henk Lubberding | 1981 Jan Raas | 1982 Frank Hoste | 1983 Leo van Vliet | 1984, 1986 Guido Bontempi | 1985 Eric Vanderaerden | 1987 Teun van Vliet | 1988 Sean Kelly | 1989 Gerrit Solleveld | 1990 Herman Frison | 1991 Dschamolidin Abduschaparow | 1992, 1993, 2002 Mario Cipollini | 1994 Wilfried Peeters | 1995 Lars Michaelsen | 1996, 1999 Tom Steels | 1997 Philippe Gaumont | 1998 Frank Vandenbroucke | 2000 Geert Van Bondt | 2001 George Hincapie | 2003 Andreas Klier | 2004, 2011, 2012 Tom Boonen | 2005 Nico Mattan | 2006 Thor Hushovd | 2007 Marcus Burghardt | 2008 Óscar Freire Gómez | 2009 Edvald Boasson Hagen | 2010 Bernhard Eisel | 2013, 2016, 2018 Peter Sagan | 2014 John Degenkolb | 2015 Luca Paolini | 2017 Greg Van Avermaet | 2019 Alexander Kristoff | 2020, 2024 Mads Pedersen | 2021 Wout van Aert | 2022 Biniam Girmay | 2023 Christophe Laporte

Personendaten
NAME Girmay, Biniam
ALTERNATIVNAMEN Girmay Hailu, Biniam (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG eritreischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 2. April 2000
GEBURTSORT Asmara